Text von Fabian Deibl
Am 17./18.08.2024 war es also soweit. Die zwölfte Auflage des Mauerweglaufs fand statt und die Nachwuchsgruppe der LG Ultralauf sollte als 4er-Staffel an den Start gehen. Doch der Reihe nach…
Nach Initiierung der Nachwuchsgruppe durch Michael Irrgang und Fabian Benz zu Beginn des Jahres liegt der Fokus der Trainingsgruppe neben dem fachlichen Austausch natürlich vor allem beim gemeinsamen Laufen und Trainieren. Nach den ersten gemeinsamen Wettkämpfen beim Bienwald-Marathon in Kandel und der 6-h Meisterschaft in Mörfelden entstand dann der Gedanke eine gemeinsame Staffel beim Mauerweglauf zu bilden.
Der Mauerweglauf findet jährlich in Gedenken an eine bei oder in Zusammenhang mit der Flucht über die ehemalige innerdeutsche Grenze verstorbenen Person statt. Das diesjährige Gedenken richtet sich an Silvio Proksch, der im Alter von 21 Jahren bei dem Versuch, am Friedhof Pankow die Grenze zu passieren, erschossen wurde. In dieser Erinnerung begaben sich 450 Einzelstarter/-innen, 30 2-er Staffeln, 72 4-er Staffeln und 62 10-er Staffeln auf die 161km lange Strecke entlang des Berliner Mauerwegs.
Nora Strotmann, Frederik Stobbe und Fabian Deibl bildeten dabei das Trio der LGU, der befreundete Wahl-Berliner Tomas Lee Hose konnte noch dazugewonnen werden um das Quartett zu vervollständigen, schnell entstand der Staffelname „LGU & friends“.
So boten sich bei Streckenlängen von etwa 34, 39, 32, und 56km ideale Bedingungen für einen längeren Lauf aus dem Training heraus umrahmt von perfekter Organisation des Veranstalters und dem einmaligen geschichtlichen Hintergrund der Veranstaltung.
Start war am Samstag um 07.30 Uhr für Nora am neu geschaffenen Startbereich in Berlin Pankow. Über Willhelmsruh, Hohen Neuendorf und den Ruderclub Oberhavel ging es anschließend entlang der Havel zum ersten Wechselpunkt der Staffel am Grenzturm Nieder Neuendorf. Nora lief ein kluges, gleichmäßiges Rennen und legte so die Basis für ein erfolgreiches weiteres Rennen. Nach 34km übergab sie den „Staffelstab“ an Frederik, der sich sodann in Richtung Potsdam aufmachte.
Ambitioniert startete Frederik auf seinem Teilstück und pflügte nach und nach durch das Feld. Auf dem vermutlich anspruchsvollsten Streckenabschnitt machten sich allmählich die stark ansteigenden Temperaturen, Hügelpassagen und schlecht laufbarer Untergrund bemerkbar. Frederik zeigte Nehmerqualitäten, brachte den Lauf nach 39km souverän auf Staffelplatz 8 zu Ende und übergab an Tomas.
Unser Wahlberliner, hauptsächlich auf kürzeren Strecken bis Halbmarathon unterwegs, stellte seine Schnelligkeit unter Beweis und katapultierte die Staffel so auf Gesamtplatz 5. Auch ihm setzten die mittlerweile hochsommerlichen Temperaturen gegen Ende der 32km stark zu, zusätzlich war dies einer der bislang längsten Läufe für ihn überhaupt. Ausgelaugt aber zufrieden übergab er den Transponder an Fabian.
Mittlerweile durch Nora, Frederik und Tomas gewarnt, begann Fabian sein Rennen verhalten, aber kontinuierlich. Diese Konstanz zahlte sich auf den 56km aus, denn entlang der Highlights der Strecke East Side Gallery, Checkpoint Charlie und Brandenburger Tor konnte er noch an weiteren Läufern vorbeiziehen und die Staffel so auf einen hervorragenden zweiten Platz ins Ziel bringen.
Nicht zu vergessen ist unsere Fahrradbegleitung Ina. Sie verbrachte nahezu 120km auf dem Rad, reichte Verpflegung und Getränke, munterte auf, motivierte und war so Garant für das Gelingen eines erfolgreichen Laufs.
Beim gemeinsamen Zieleinlauf wurde der Erfolg gefeiert und der erfolgreiche Tag so zum Abschluss gebracht. Schlussendlich betrug der Vorsprung auf die drittplatzierte Staffel nur 90 Sekunden. Dies verdeutlicht, dass es bei einem solchen Staffellauf wirklich auf jede/-n einzelne/-n und jeden einzelnen Kilometer ankommt. Insgesamt ein gelungenes Wochenende und alle fünf waren sich einig: „Gerne wieder!“