Die diesjährige Deutsche DUV-Meisterschaft im Ultratrail wurde am 17.6.2017 im Rahmen des Zugspitzultratrails auf der 81 km-Strecke ausgetragen. Für die LG Ultralauf waren 3 Frauen und 13 Männer am Start. Einige liefen zum ersten Mal für uns, für die meisten war es der erste, alpine Ultratrail.
Es wurde ein schönes, erfolgreiches Wochenende. Doch der Reihe nach.
Wir reisten bereits am Donnerstag an und konnten bei strahlendem Wetter einen schönen Blick auf die Zugspitze werfen, die es zwei Tage später zu umrunden galt.
Für den Freitag hatten wir für die, die Zeit und Lust hatten, einen kleinen Ausflug geplant. Es ging von der Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen zu der Partnachklamm.
Die Partnachklamm ist eine enge Schlucht von 700m Länge, durch die laut tosend die Partnach fließt.
Ein gemütlicher Imbiss rundete den Programmpunkt ab.
Nachmittags trafen wir uns dann zur Pastaparty und zum Briefing, bevor jeder seine Unterkunft aufsuchte und die persönlichen Vorbereitungen für den Lauf traf, zum Beispiel dem Packen des Laufrucksackes.
Der Hauptwettkampf ist der Ultratrail über 100 km, der in Grainau startet und endet und die gesamte Umrundung des Zugspitzmassivs bedeutet. Hier starteten über 500 Läuferinnen und Läufer. Es gibt aber auch weitere Startpunkte mit einer verkürzten Strecke. Die DUV entschied sich für die eher unbeliebte 81km-Variante, die in etwa den Anforderungen der internationalen Wettbewerbe entspricht. So mussten die Teilnehmer dieser Strecke morgens nach Ehrwald in Österreich anreisen, wo um 8 Uhr der Startschuss erfolgte.
Eine deutsche Meisterschaft bietet immer auch eine gute Gelegenheit, Gespräche zu führen und Bekannte zu treffen. Hier unterhalte ich mich mit Günther Weitzer, dem Präsidenten der DUV, der vor dem Start ein Grußwort an die Läufer richtete. Ansonsten war das Bewusstsein, dass an diesem Wochenende Deutsche Meisterschaften ausgerichtet werden, beim Veranstalter und auch bei vielen Teilnehmern verbesserungswürdig ausgeprägt. So wurde die Meisterschaft im Briefing mit keiner Silbe erwähnt, es nahmen einige startberechtigte Läufer an dieser Wertung nicht teil oder blieben der Siegerehrung fern.
Für uns als LG Ultralauf sind die Meisterschaften die wichtigsten Wettkämpfe im Jahreskalender und viele hatten sich im Vorfeld für die Trailmeisterschaft interessiert. In mehreren Mitgliedernewslettern wurde das Trail-Training erläutert und nach Ostern gab es ein spezielles Trainingslager zur Vorbereitung.
Dennoch ist das Laufen im alpinen Gelände in unserem sehr jungen Team sicher nicht unsere Kernkompetenz. Dennoch fühlten wir uns alle gut vorbereitet und warteten geduldig auf das Startsignal.
Vor dem Start wird das obligatorische Team-Foto gemacht, bei dem einige fehlen. Übrigens ist dieses Foto das erste mit unserer neuen Vereinsfahne, die wirklich toll geworden ist und demnächst unsere Pavillons kennzeichnen und schmücken wird.
Nach dem Start lief man kurz durch Ehrwald und gleich rauf auf den ersten Berg. 1000 Höhenmeter waren auf den ersten 10 km zu bewältigen bis man beim Feldernjöchl den ersten Abstieg vor sich hatte.
Da ich aufgrund eines noch nicht ganz ausgeheilten Muskelfaserrisses die letzten 6 Wochen nicht trainieren konnte, bin ich die ersten 3 km in der allerletzten Gruppe unterwegs gewesen. Nachdem ich einen flüssigen, wadenschonenden Gehstil gefunden hatte, setzte ich mich allerdings ab und konnte auf Franz Holzleitner aufschließen.
Das war schön, so konnten wir ein wenig gemeinsam laufen, uns unterhalten und ein gemeinsames Selfie machen. Das Wetter war für Läufer optimal. Leicht bewölkt, teils sonnig, nicht zu warm, an den Gipfeln wehte sogar ein kalter Wind.
Die Gegend war wunderschön und wer sich die Zeit nahm und nicht nur nach unten schaute, konnte eine herrliche Bergwelt bewundern.
Der Weg war mit Fähnchen, Pfeilen und Punkten perfekt markiert.
Nach einem dritten Gipfel ging es ca. 700 Höhenmeter bergab, bis man bei km 20 die Hämmermoosalm erreichte, wo unser 2. Versorgungspunkt zu finden war. Bei dem ersten längeren Downhill galt es ein kleines Schneefeld zu durchqueren oder zu umlaufen. Obwohl ich an dieser Stelle sehr langsam und vorsichtig unterwegs war und natürlich auch das Schneefeld umlief, muckte die Muskulatur auf und deutete zum ersten Mal Krämpfe an. Auch wurde ich bereits vor km 15 von dem schnellsten 100km Läufer überholt, der zwar 45 min vor mir gestartet war, aber bereits etwa 20 km mehr gelaufen war. Kopfschüttelnd sah ich zu, wie er die Serpentinen meidete, in denen häufig ein kleiner Bach floss, und sich mutig in der Falllinie zu Tale stürzte!
Der nächste Gipfel stand an, 600 Höhenmeter rauf zum Scharnitzjoch, anschließend ging es sofort wieder talwärts. Die ersten 30 Kilometer waren sehr anspruchsvoll, aber auch sehr schön. Es gab kaum Forstwege, die benutzt wurden, sondern oftmals kleinste Wege durch Wald und Wiese oder über Steine, die den Untergrund bildeten und schwer zu laufen waren.
Es kam, wie es kommen musste. Plötzlich zog sich der Muskel schmerzhaft zusammen und dachte gar nicht daran, die Spannung zu reduzieren. Also musste ich stehenbleiben und zunächst versuchen, den Muskel zu dehnen, um den Krampf zu lösen, anschließend erst einmal 100m gehen, dann vorsichtig mit langsamen Laufen beginnen. Hatte 5 Minuten gekostet, aber letztendlich funktioniert.
Ich hatte zwar direkt ein paar Salztabletten genommen, aber letztendlich war die Muskulatur der Anforderung schlicht nicht gewachsen. Ich musste noch vorsichtiger agieren und noch mehr die Stöcke einsetzen! Das war natürlich ein frommer Wunsch, denn noch bevor ich den unteren Punkt erreicht hatte, bekam ich den nächsten Krampf. Aua! Doch dann ging es einen kleinen Anstieg hoch, einen flachen Wurzelweg entlang und alles fühlte sich wieder gut an. Aber beim Abstieg zum nächsten Versorgungspunkt Hubertushof erwischte es mich wieder. Ich musste mir eingestehen, dass ich nicht gut genug trainiert war. An diesem Versorgungspunkt war unser tolles Betreuungsteam, machte Fotos, half beim Befüllen der Trinkgefäße und munterte auf, wo immer es erforderlich war.
Hier war leider für Axel Stopp das Rennen zu Ende, der beim Start, wo dieses Bild entstand, noch optimistisch gespannt in die Kamera lächelte. Er ist erst seit kurzem Mitglied und verdrehte sich beim Downhill unglücklich sein Knie.
Fabian Benz kam nicht unerwartet als erster sehr gut gelaunt und fit am Versorgungspunkt an und lief nach einem kurzen Verbleib direkt weiter.
Am Ende wurde er mit der tollen Zeit von 10:26:25 in der DM-Wertung bester LG Ultralauf-Läufer auf Platz 9!
Falk Sittner kam als nächster und erzählte später die schöne Geschichte, dass er in dem ersten Abschnitt vergeblich nach einem Argument suchte, das Rennen abbrechen zu können. Da er keins fand- es ging ihm bestimmt einfach zu gut- musste er das Rennen wohl weiterlaufen. Mit den Kilometern kam auch der Spaß. Am Ende des Tages belegte er mit einer super Zeit von 11:48:39 den 26. Platz.
Hans-Dieter Jancker präsentierte sich erstklassig vorbereitet und freute sich auf die in Sichtweite befindliche Stärkung. Er lief zwar hervorragende 13:07:07 und erzielte damit Platz 46 in der DM-Männerwertung, allerdings endete sein Lauf wenig erfreulich im Krankenhaus. Die letzten 200m des ansonsten schönen Jägersteiges ging es ein brutal rutschiges, steiles Stück runter nach Grainau, wo anschließend noch 2 flache Kilometer zu laufen waren. Er stürzte an einer flachen rutschigen Stelle und fiel auf den Kopf, wobei er sich eine Platzwunde zuzog, die genäht werden musste.
Zurecht selbstbewusst und siegesgewiss: Andreas Hilt konnte in diesem erstklassigen Teilnehmerfeld den 51. Platz mit einer Zeit von 13:30:03 erzielen.
Nur einen Platz dahinter folgte Stephan Finster, der für die schwere Strecke 13:30:34 benötigte. Er hat immer gute Laune und genoss den Lauf sichtlich.
Matthias Heinle genoss ebenfalls das Rennen. Am Ende belegte er in 13:48:57den 55. Platz.
Katharina Bey zeigte in ihrem ersten alpinen Lauf eine hervorragende Leistung, wurde beste Frau von uns und belegte mit einer Zeit von 14:13:17 Platz 10 bei den Frauen.
Der stets gut gelaunte Stefan Henscheid erreichte nach 14:53:03 das Ziel. Er startete allerdings für seinen lokalen Verein Troisdorfer LG.
Stefan Beckmann am VP. Mit viel Erfahrung weiß man genau, was und wieviel der Körper braucht. Er erreichte nach 14:11:37 Laufzeit das Ziel und erreichte damit den 58. Platz.
Walter Hösch und Sylvia Faller liefen einen Teil des Weges gemeinsam und kamen gleichzeitig am Versorgungspunkt Hubertushof an. Für sie war es der längste und schwerste Lauf bisher und entsprechend viel Respekt hatte sie. Eine gute Vorbereitung und kluge Renneinteilung ermöglichten ihr ein tolles Lauferlebnis mit einer super Zeit von 14:21:02, was den 11. Gesamtplatz bedeutete.
Walter Hösch ist einer unserer erfahrensten Läufer und kam gut gelaunt zunächst am VP und später im Ziel an. 14:37:48 war seine Zeit, die zum Platz 62 reichte.
Auch Claudia Lederer kam mit den Bedingungen sehr gut zurecht und verbreitete trotz der Anstrengung gute Stimmmung. Ihren ersten richtig langen Ultralauf beendete sie nach 15:16:41 auf Platz 13 und komplettierte damit das Damenteam.
Edwin Roth entschied sich erst kurzfristig, die 81km-Strecke zu laufen, um das Team zu unterstützen. Er kam nach 16:56:20 als 73. der DM-Wertung ins Ziel.
Nach 32 km war ich schon ziemlich angeschlagen. Ich hatte mich schnell über den Rennverlauf informiert, was ja ein Privileg ist, wenn man (fast) letzter des Teams ist, hatte mich kurz mit Axel unterhalten, der gerade von der medizinischen Betreuung kam und ehe ich darüber nachdenken konnte, ob es schlau sei, dass Rennen hier zu beenden, war ich wieder auf der Piste Richtung Mittenwald.
Franz Holzleitner musste schon sein ganzes Kämpferherz in die Hand nehmen, um diesen sehr schweren Lauf erfolgreich zu beenden. Aber auch er ist sehr erfahren und zweifelte nicht eine Sekunde daran.
Guido Althausen wollte eigentlich als Läufer an der DM teilnehmen. Eine langwierige Verletzung zwang ihn allerdings zu einer Betreuerrolle.
Auch Nora Karnowski mit Hund war vor Ort, um das Team zu unterstützen.
Martina Stumpf-Irrgang komplettierte unser großes Betreuungsteam am Versorgungspunkt.
Die nächsten 9,6 Kilometer zum nächsten VP in Mittenwald waren sehr einfach zu laufen, denn es ging überwiegend an einem flachen Radweg der Leutascher Ache entlang.
Franz Faller, selbst ein leidenschaftlicher Trailläufer, verzichtete auf einen eigenen Start, um seine Frau und das Team zu unterstützen.
Weil ich eh ständig eine Pause brauchte, drückte ich einmal mein Handy jemanden für ein Foto in die Hand. Im Hintergrund ist der Ferchensee, der zu umrunden war und auf dessen anderer Seite der nächste Versorungspunkt lag. Es wurde schon langsam abendlich, es waren noch ca 35 km zu laufen und ich war stehend ko, wenigstens war die Krampfneigung verschwunden und kam auch zum Glück nicht mehr wieder.
Der Aufstieg zum Versorgungspunkt an der Alpspitz war noch einmal eine Herausforderung der besonderen Art. Der Blick auf die Karte verriet, es sind nur 600 Höhenmeter, aber mein Gefühl sagte mir, dass es da einen Trick gäbe, denn der Anstieg sei unendlich und ich würde nie oben ankommen. Halbe Ewigkeiten später war es aber doch geschafft, wobei damit natürlich der Gipfel noch nicht erreicht war – der Spaß fand also eine Fortsetzung. Da die Dämmerung sich fortsetzte fing ich schon einmal an, mir Gedanken zu machen, was ich mir denn alles gleich alles anziehe wolle, wenn ich eh die Lampe herausholen musste. 30 Minuten kann man sich locker mit so einer Frage beschäftigen, wenn man nur noch Leere im Kopf hat. Warum sollte es dem Kopf eigentlich auch anders gehen als den Beinen?
Und wenn man schon einmal beim Pause-machen ist, kann man ja gleich ein Foto machen, um die Abendstimmung ein wenig einzufangen.
Auf halbem Wege zum Gipfel saß ein Streckenposten, der mir zurief „noch zwei Kehren bis zum Gipfel“. Das war noch mehr gelogen, als der andere, der meinte, „noch 800m bis zum VP Partnachklamm“. Aber irgendwann war der Scheitelpunkt erreicht und es ging abwärts. Du liebe Güte, das war der Horror schlechthin. Teilweise konnte ich noch laufen, bei Tageslicht und frischen Beinen ist der Weg sicher fantastisch, aber in diesem Moment gab es immer wieder Stufen, die mir einfach zu tief waren! 20 cm zu tief und an der Kante war ein runder Balken, der mehr störte als irgendwie nützlich war. Ich hatte auch Sorge, wieder einen Kampf zu bekommen, was das sichere Ende des Lebens bedeutet hätte. Aber am meisten deprimierend in der Situation waren die Überhohlvorgänge. Nicht, dass ich überholt wurde an sich – daran habe ich mich in meinem zweiten Läuferleben längst gewöhnen müssen, sondern eher die Leichtigkeit, mit der dies geschah. Andere hüpften den Abhang runter – vermutlich sogar vor Freude grinsend, was ich ob der Dunkelheit zum Glück nicht sah – und waren mit ihrem Lichtkegel Sekunden später aus dem Blickfeld verschwunden.
Endlich kam der letzte VP; Erleichterung machte sich breit; gleich geschafft. Nach einiger Zeit tauchte plötzlich das Schild „5 km to go“ auf. Als das Schild „4 km to go“ auftauchte, war ich eigentlich sicher, es übersehen zu haben – es musste einer der längsten Kilometer gewesen sein, die ich je gelaufen bin. Auch der nächste Kilometer war unfassbar lang, aber der schlimmste Abschnitt sollte erst noch kommen. Man ahnte schon den Ort, es muss nur noch die letzte Rampe runtergegangen werden. Aber eben diese Rampe stellte noch einmal eine besondere Anforderung, denn sie ist glatt, wie eben nur feuchter Lehm glatt sein kann. Es ist mir absolut schleierhaft, wie Leute ohne Stöcke hier heruntergekommen sind und unverständlich, wie man so eine Schikane am Ende eines so harten Rennens einbauen kann. Aber ja, ich habe Stöcke und im Zweifel endlose Geduld, um solche Passagen zu überwinden. Zum Glück war dieser Abschnitt nicht allzu lang und ich gelangte in einen Ort. Kilometerschilder hatte ich schon lange keine mehr gesehen, mein Zeit- und Distanzgefühl war mir eh abhanden gekommen, im Hinterkopf spukte die Aussage, „es geht noch kurz durch das Dorf“ und ich beschloss spontan, das Wort „kurz“ aus meinem aktiven Wortschatz zu streichen. Plötzlich tauchte ein Zeitmessgerät auf, mein Datensatz würde beim Moderator auf dem Bildschirm angezeigt werden und ich hatte noch 150 Meter zu laufen. Dann hörte ich schon meine Ansage und durchlief den Zielbogen.
Kathi, Sylvia und Franz erwarteten mich mit der Vereinsfahne und gratulierten mir herzlich. Was für ein Moment der Glückseligkeit; mit feuchten Augen, Kloß im Hals und dem ganzen Programm genoss ich den Augenblick!
Das Rennen wurde mir schnell zusammengefasst: Alle sind gut durchgekommen, Martina ist mit Hans-Dieter im Krankenhaus, Edwin und Franz sind noch unterwegs, aber im Rennen. Die nächste Stunde verging wie im Flug; viele Geschichten werden ausgetauscht, sich gegenseitig gratuliert und gefeiert. Ich war froh und glücklich, dass die anderen aus dem Team so gut durchgekommen waren, um Axel und Hans-Dieter tat es mir unendlich leid.
Um kurz vor 1 Uhr kam Edwin ins Ziel und wir konnten ihm noch zu dieser tollen Leistung gratulieren, bevor wir unseren Heimweg antraten.
Weitere Bilder von einigen Zieleinläufen:
Unglaublich: Hans-Dieter lief mit einer blutenden Wunde durchs Ziel und wurde sofort zum ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Andreas Hilt bekommt seine erkämpfte und verdiente Finishermedaille.
Stephan Finster kommt kurz nach ihm ins Ziel und lässt sich feiern.
Ein glücklicher und zufriedener Matthias Heinle wird von seiner Frau in den Arm genommen.
Als nächster erreichte Stefan Beckmann das Ziel. Er hat schon so viele Rennen beendet, vermutlich auch schon schwerere, aber es ist immer eine enorme Freude, es wieder einmal geschafft zu haben.
Katharina Bey folgte wenige Sekunden später; glücklich darüber, ihren bisher schwersten Lauf erfolgreich zu Ende gebracht zu haben.
Sylvia darf sich zurecht freuen und feiern lassen. Die durchgestandenen Strapazen sind ihr kaum anzusehen!
Walter Hösch freute sich über ein gelungenes Rennen.
Claudia Lederer wurde überwältigt von ihren Gefühlen und wurde von der Halle lautstark bejubelt.
Das Zeitlimit für die Starter des 100km-Laufes ist 9:30 Uhr und so kamen auch die ganze Nacht über Läufer ins Ziel, die von allen Anwesenden bejubelt wurden.
Wir verbrachten jedoch einen kleinen Teil der Nacht in unserer Ferienwohnung. Weil ich nicht schlafen konnte, hatte ich nachts kurz die Mannschafts- und Bundesligaauswertung überschlagen und wusste, dass Kempten uns knapp besiegt hatte.
Die Siegerehrung erfolgt bei dieser Veranstaltung immer am Sonntagmorgen. Wir gingen zu Fuß hin und trafen auf dem Weg Fabian, der den Lauf fantastisch weggesteckt hatte.
Walter gönnte sich mit Brezel und Weißwurst ein echt bayerisches Frühstück.
Unser „Phantom“ Andreas Weber, den die Fotografen bedauerlicherweise während des Rennens immer übersahen, denn er startete zum ersten Mal für unser Team. Er zeigte eine klasse Leistung und belegte mit einer Zeit von 12:40:28 den 38. Platz.
Kurz vor der Siegerehrung stellt sich das große Team für ein Foto zusammen.
Von links: Fabian Benz, Franz Holzleitner, Falk Sittner, Claudia Lederer, Andreas Hilt, Stefan Finster Hans-Dieter Jancker, Franz Faller (vorner), Kathi Bey (hinten), Andreas Weber, Walter Hösch, Sylvia Faller, Michael Irrgang und Stefan Beckmann.
Zunächst wurden die Deutschen Meister in den Wertungen Männer und Frauen geehrt. Die Siegerehrung wurde vom DUV-Präsidenten Günther Weitzer moderiert; die Medallien und Urkunden überreichten Maya und Jens Lukas, beide vom DUV-Förderstützpunkt Karlsruhe. Jens ist außerdem der Team-Manager Ultratrail und war erst letzte Woche mit der Nationalmannschaft bei der Ultratrail-WM in Italien.
Gewonnen haben bei den Frauen und Männer:
1. Sperger Eva, 1979, München, -, 10:46.18
2. Mitkina Tatiana, 1983, Traunstein, Triathlon TSV Altenmarkt, 11:08.02
3. Philipp Simone, 1971, Weitnau, LG Allgäu/Kempten, 11:24.22
1. Mingo Markus, 1981, Kötzting, Scott Trailrunning Team Gamsbo, 9:02.17
2. Dautel Alexander, 1988, Kronach, LG Nord Berlin Ultrateam, 9:16.37
3. Kirschbaum Max, 1986, Otterbach, LG Ohmbachsee, 9:16.54
Viele Plätze waren zu der frühen Stunde noch leer. Selbst die Geehrten waren teilweise nicht anwesend. Umso mehr erfreute mich die beinahe Vollzähligkeit unseres Teams!
Bei den Altersklassenwertungen wurden immer Männer und Frauen gemeinsam geehrt. Die ersten 3 erhalten eine Medaille, die ersten 6 eine Urkunde. In der Klasse 20 bis 29 Jahre siegte Katharina Bey bei den Frauen und Alexander Dautel bei den Männern vor Fabian Benz. LG Nord Berlin und LG Ultralauf gemeinsam auf dem Podest ist doch nett.
In der leistungsstarken Altersklasse M35 belegte Falk Sittner einen guten 6. Platz.
Die Altersklasse W40 gewann Claudia Lederer, in der Klasse M40 wurde Andreas Hilt 4.
In den Klassen M45 und W45 siegten Simone und Dodo Philipp aus Kempten, die Ostern als Referenten beim DUV-Trainingslager in Hinterstein mit dabei waren und einen gewissen Anteil daran haben, dass alle Trainingslager-Teilnehmer gut ins Ziel gekommen sind.
Franz Faller hält die Ehrung der AK W50 fest, bei der Sylvia den zweiten Platz belegte.
In der Altersklasse M55 belegten Stefan Beckmann und Walter Hösch die Plätze 5 und 6.
Die Bewunderung des DUV-Präsidenten gehörte Hand-Dieter Jancker, der seine Altersklasse M65 mit
2,5 Stunden Vorsprung gewann. Franz Holzleitner wurde 4.
Claudia Lederer, Sylvia Faller und Kathi Bey gewinnen zu ihren Medaillen der Altersklassen noch Gold mit der Mannschaft in der Frauenwertung.
Anschließend füllt sich das Podest, denn die 6 erstplatzierten Männermannschaften kommen hinzu.
Bei den Männern erzielten wir insgesamt die Plätze 3, 6, 7 und 8. In der ersten Mannschaft stehen Fabian Benz, Falk Sittner und Andreas Weber, die zweite Mannschaft besteht aus Hans-Dieter Jancker, Stefan Finster und Andreas Hilt.
Den Abschluss der Ehrung bildete die Ehrung der 50+-Mannschaften. Hier hatten es drei Mannschaften in die Wertung gebracht. Die unglaublichen Männer aus Kempten, die alle Mannschaftswertungen gewannen und zweimal unser Team. Zu unserem ersten 50+-Team gehören Stephan Finster, Hans-Dieter Jancker und Andreas Weber, zu unserem zweiten Walter Hösch, Stefan Beckmann und (kleiner Applaus): ich. Es ist meine erste Mannschaftsmedaille überhaupt, die ich gewinne und ich bin mächtig stolz darauf. Eher nicht auf meine persönliche Leistung, sondern mehr auf die des Teams.
Bundesligaauswertung
Jede Deutsche Ultramarathon-Meisterschaft geht in die Ultramarathon-Bundesliga-Wertung ein. Hier werden für die Platzierungen in mehreren Kategorien Punkte vergeben, die dann addiert werden. Daraus ergibt sich dann eine Reihenfolge der Vereine.
Überlegener Sieger und damit „Mannschaft des Tages“ ist LG Allgäu/Kempten.
Sie belegten bei der am höchsten bewerteten Mannschaftswertung die Plätze 1 und 2 und bekommen dafür 22 Punkte, Seniorenmannschaften 4 Punkte, aus der Einzelwertung bekommen sie 6 Punkte, aus der Altersklassenwertung 15 Punkte. Das addiert sich zu 47 Rohpunkten.
Wir belegen den zweiten Platz. Mannschaftswertung: 16 Punkte, Seniorenmannschaften: 5 Punkte, Altersklassen: 11 Punkte. Macht zusammen 32 Rohpunkte.
LG Nord Berlin wird dritter Verein. Mannschaften: 6 Punkte, Einzelwertung: 5 Punkte, Altersklassenwertung: 3 Punkte, Gesamt: 14 Rohpunkte
In der Gesamtwertung hat die LG Nord damit ihre Führung knapp behauptet und Kempten hat sich auf den dritten Platz vorgeschoben.
1. LG Nord Berlin 43 Wertungspunkte
2. LG Ultralauf 42 Wertungspunkte
3. LG Allgäu/Kempten 25 Wertungspunkte
(Alle Zahlen unter Vorbehalt, die endgültige Auswertung erstellt die DUV)
Text und Bilder: Michael Irrgang, 19.6.2017