Tempotraining

Text: Michael Irrgang

Tempo 01 Hfz Tabelle
Tempo 02 Traningsbereiche
Tempo 03 Conconi

  • Also immer langsam steigern und erst einmal mit Koordinations- und Kräftigungsübungen anfangen, dann am Laufstil arbeiten. Bloß nicht versuchen, sofort (wie früher) die 100 Meter unter 12 Sekunden zu sprinten! Wir wollen den Tempodauerlauf trainieren nicht den Sprint – das ist eine andere Disziplin!
  • Aus der Regenerations- und Grundlagenphase muss man erst einmal die Bewegungsmuster üben, bevor man eine hohe Zahl von Wiederholungen anstrebt. Je nach physiologischen Vorkenntnissen kann so eine Phase „Motoriktraining“ kürzer oder länger sein.
  • Neben der Überlegung, wann man so einen 3- bis 5-Wochen-Tempoblock in seine Jahresplanung einschiebt, spielt auch die wöchentliche Verteilung der Trainingseinheiten eine große Rolle. Gerade die Regeneration nach intensiven Tempoeinheiten darf nicht unterschätzt werden. Intensive Wochen sind Wochen mit niedrigen Kilometerumfängen!
  • Die Trainingslehre der Leichtathletik hört spätestens bei Marathon auf – „Langstrecke“ meint im Allgemeinen Streckenlängen zwischen 1.500 und 10.000 Metern! Je kürzer die Wettkampfstrecke ist, desto mehr anaerobe Tempoeinheiten und –kilometer müssen ins Training eingebaut werden. Unsereiner braucht eigentlich nicht viel. Also höchstens eine mit fünf Prozent des Wochenumfanges.
  • Viele Trainingspläne kommen aus dem Jugend- und dem Erwachsenenbereich – die meisten von uns sind jedoch Senioren, d.h. sind jenseits der 35! Ältere Läufer müssen mehr Regenerationszeit einplanen.
  • Die meisten Trainingsformen setzen eine „leichtathletische Grundausbildung“ voraus – Ultraläufer sind häufig Quereinsteiger und/oder haben erst spät mit dem Laufen begonnen! Da sind der Beweglichkeit teils deutliche Grenzen gesetzt und die Koordination ist mühsam zu verbessern.

  • 6 bis 8 km extensiver Dauerlauf
  • 5 x jeweils 200m mit Steigerungen, dann 50 m gehen, dann 150 m joggen
  • 1 km auslaufen

Tempo 04 Tempo
  • Regenerativ: 90-105 sec über Marathontempo. 90 entspricht dem 24-Stundenlaufanfangstempo
  • Extensiv: 60-90 sec über Marathontempo
  • Mittelintensiv: 30 sec über Marathontempo
Tempo 05 Tempo
  • 70%-Tempo: 2 km Einlaufen, dann 30 km gemütlich und gleichmäßig laufen.
  • 85%-Tempo: 2 km Einlaufen, dann 10 km maximal schnell und gleichmäßig laufen.
  • 95%-Tempo: Aufwärmen (s.o.), dann 5 mal 400 Meter so schnell es geht, dann 200 Meter gehen, dann 400 Meter joggen. Dabei immer alles geben, d.h. in Kauf nehmen, dass man ggf. gegen Ende langsamer wird.

  • 200 Meter schnell, 300 Meter langsam (200 Meter auf der Bahn), 25 Wiederholungen
  • 400 Meter schnell, 400 Meter langsam, 10 Wiederholungen
  • 1 Minute schnell, 2 Minuten langsam, 25 Wiederholungen
  • 1.000 Meter schnell, 1.000 Meter langsam, 8 Wiederholungen
  • 2.000 Meter schnell, 1.600 Meter langsam, 4 Wiederholungen
  • 3.000 Meter schnell, 2.400 Meter langsam, 3 Wiederholungen
  • 800 Meter schnell, 200 Meter langsam, 15 Wiederholungen 
  • 1.000 Meter schnell, 200 Meter langsam, 20 Wiederholungen
  • 2.000 Meter schnell, 300 Meter langsam, 10 Wiederholungen
  • 5.000 Meter schnell, 400 Meter langsam, 5 Wiederholungen
  • 1. bis 3. Woche: 1.000 m schnell / 1.000 m langsam / 7 Wiederholungen (intensive WHL)
  • 4. Woche: 700m schnell / 300 m langsam / 13 Wiederholungen (extensive WHL)
  • 5. Woche: 800m schnell / 200 m langsam / 13 Wiederholungen (extensive WHL)

  • Tempodauerläufe sind längere Läufe knapp unterhalb der anaeroben Schwelle und gelten im Allgemeinen als sehr effektiv. Das gilt auch für Ultraläufer. Tempoläufe haben normalerweise (also für das Marathontraining) eine Länge von 10 bis 15 Kilometer. Für Ultraläufer empfehle ich allerdings einen Umfang von 15 bis 30 km.
  • Crescendoläufe, also Läufe bei denen man langsam anfängt und nach einer bestimmten Kilometerzahl stufenartig beschleunigt, anschließend langsam ausläuft, z.B. 43 km insgesamt, die ersten 10 km in 60 Minuten, die zweiten 10 km in 55 Minuten die dritten in 50 Minuten, die vierten in 45 Minuten, schließlich 3 km in 20 Minuten auslaufen.
  • Fahrtspiel, am Besten im hügeligen Gelände, bei dem die Bergaufpassagen schnell gelaufen werden oder auf flacher Strecke, wobei regelmäßig das Tempo variiert wird, also z.B. schnelle Kilometer eingestreut werden!
  • Interessant sind Bergintervalle, wobei die belastenden Einheiten den Berg hochlaufen werden. Auch Laufen im Sand kann sehr spaßig und anstrengend sein. Läuft man die schnellen Einheiten etwa bei 3%-Steigung, hat man ungefähr die gleiche Bewegung (Schrittlänge, -frequenz) wie beim Marathonlauf, benötigt aber einen kräftigeren Abdruck und viel mehr Kraft. Beide Varianten sind richtig fordernd ohne den Bewegungsapparat über Gebühr zu beanspruchen, solange bergab langsam gelaufen wird. Das Laufen im Sand schult ganz nebenbei die Koordination und stärkt die Fußmuskulatur, die bei uns Asphalt-Läufern oft verkümmert ist. Hier aber unbedingt frisch reingehen – nicht als Abschluss eines 60 km Laufes. Dann kann es durch Ermüdung und schlechter Konzentration zu Verletzungen durch Umknicken kommen.
  • Die gefürchtete Endbeschleunigung nach dem Countdown von P. Greif ist eine weitere Form einer Kombieinheit, bei der man erst im extensiven Tempo lange läuft und schlagartig das Tempo auf die Marathongeschwindigkeit, also um 45 bis 60 Sekunden je Kilometer erhöht. Hier stehen jedoch andere Ziele im Vordergrund. Hier wird geübt, ein relativ hohes Tempo auch am Ende des Wettkampfes bei schwindender Kraft zu halten. Diese Trainingseinheit ist eines der Hauptelemente auf dem Weg zur Marathonbestzeit – für uns allerdings nicht ganz so wichtig.
  • Meine als Trainingstipp für den 24-Stundenlauf beschriebene Startbeschleunigung. Bei dieser Trainingseinheit folgt eine lange Einheit einem Tempodauerlauf. Beispielsweise könnte man (nüchtern) zunächst 15 sehr schnelle Kilometer laufen. Dabei wird sehr viel Energie verbrannt und die Glykogenvorräte aufgebraucht. Anschließend folgt ein extensiver Dauerlauf von 30 km. Diese Einheit benötigt weniger Zeit und ist manchmal wirkungsvoller als langsam gelaufene 60km! Bei dieser Trainingseinheit geht es allerdings nicht um Tempo-Training, sondern um das Training der Ausdauer und des Fettstoffwechsels.
  • Eine hervorragende Möglichkeit sein Leistungsvermögen zu messen und sein Stehvermögen auf längeren Strecken zu testen, ist die Teilnahme an Wettkämpfen. Hier bieten sich HM-oder Marathon-Wettkämpfe an. Aber Achtung: Sie werden aus dem Training gelaufen, d.h. 3 Tage tapern und 5 Tage aktiv erholen müssen reichen, ansonsten folgt ein Trainingsloch!

  • Mo: Ruhetag
  • Di: Wiederholungslauf (intensiver oder extensiver WHL)
  • Mi: regenerative Einheit, 10 km
  • Do: Wiederholungslauf
  • Fr: regenerative Einheit, 10 km
  • Sa: Tempodauerlauf (TDL) oder Extensiver Dauerlauf (EDL)
  • So: extensive Einheit, 20 bis 30 km

Tempo 06 Trainingsplan
Tempo 07 Trainingsplan 3W

Tempo 08 Trainingsplan Alltag

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