Laufgemeinschaft der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung e.V.

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It is not the mountain we conquert, but ourselves

So lautet das Motto des Wilhelminaberg Trappen Marathon in Landgraaf, welcher als härtester (Treppen) Marathon in den Niederladen gilt.

Zur Auswahl stehen die folgenden Disziplinen: 5 Km, 10 Km, Halbmarathon, Marathon und „Last Man Standing“. Bei der Königsdisziplin „Last Man Standing“ ist es das Ziel, innerhalb von 9 Stunden so viele Runden wie möglich zu schaffen.

Dabei besteht eine Runde aus 1100m Länge (davon 900m z.T. steil abwärtslaufen), 508 Treppenstufen auf der längsten Treppe in den Niederlanden und 80+ Hm.

Der Start für die Disziplin „Last Man Standing“ und Marathon (38 Runden) erfolgte um 10 Uhr an der Spitze der Treppe. Alle anderen Distanzen wurden nach und nach zu späteren Zeitpunkten gestartet. Hier oben erfolgte auch die Rundenzählung, Verpflegung Station, Erste Hilfe und Massage. Die Umkleiden, Duschen befanden sich ca. 1 Km vom Start entfern im Tal.

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Das Rennen:

Nach dem pünktlichen Start um 10 Uhr, ging es erst mal steil den Berg über asphaltierte und gepflasterte Wege, über eine aufgebaute Brücke über die Treppe nach unten, wo ein ca. 100 m flacher Weg zum Fuß der Treppe führte. Der Streckenverlauf ähnelt somit einer 8. Dann kommt das schönste Stück der Runde: 508 Treppenstufen rauf zum Start/Ziel. Leider fing es kurz nach dem Start an zu regnen und es wurde auch noch sehr windig und kühl.

Da es hier mein erster Start war, konnte ich meine Leistung nicht genau einschätzen, wollte aber mindestens 55 Runden schaffen. Der Streckenrekord liegt bei 59 Runden.

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Die ersten 5 Runden lief ich erst mal relativ locker an, um die Strecke besser kennen zu lernen. Danach zog ich das Tempo bis auf eine Rundenzeit von 8:30-8:45min an und fühlte mich dabei noch sehr gut. So vergingen die ersten 4 Stunden relativ schnell, bemerkte aber langsam wie sich beim runterlaufen ein starkes Ziehen im unteren Rücken (ISG) bemerkbar machte und wurde immer langsamer. Als Ausgleich versuchte ich dafür die Treppe immer schneller hochzukommen, was auch relativ schmerzfrei funktioniert hat.

Nach ca. 4:45 Stunden war dann plötzlich Schluss mit lustig, und das Ziehen im Rücken strahlte richtig fies in den Po aus, so dass ich den Berg nur noch runter gehen konnten. An diesem Punkt, hatte ich mir vorgenommen, nur die 38 Runden voll zu machen, um damit in die Marathon-Wertung zu kommen. Da fehlten mir noch 3 Runden...

Was ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass ich auf dem 1.Platz lag, was mir dann im Start/Zielbereich mitgeteilt wurde. Hier wurde zwar auch ein Monitor mit den Zwischenergebnissen aufgestellt, aber da schaute ich nur selten drauf, da er aufgrund der Witterung nicht immer in Betrieb gewesen ist.

F..k war mein Gedanke. Jetzt kannst du doch nicht aufhören! Aber weiterlaufen geht auch nicht mehr richtig. Was soll ich machen?? Erst mal etwas länger an der Verpflegungsstation bedienen. Die Auswahl war wirklich sehr gut. Es gab ISO, Wasser, Cola, warmer Tee, salziges Gebäck, verschiedenes Weingummi, Kekse, Nüsse, Obst, Rosinen, Schokoriegel, Mäusespeck (sehr lecker), und und und…. Also wirklich für jeden Geschmack was dabei.. Ich habe meistens Kartoffeln mit Salz von einem Treppenlauffreund Kollegen gegessen.

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Danach erst mal ausgiebig meinen Rücken gedehnt und Übungen zur Lockerung der ISG Schmerzen durchgeführt. Mein Plan war es jetzt, solange weiterzumachen, bis es vielleicht noch aufs Treppchen unter den Top 3 reichen würde. Der aktuell Zweitplatzierte hatte zu diesem Zeitpunkt zwei Runden Rückstand auf mich. Also bin ich langsam wieder los und es lief zur Überraschung jede Runde wieder besser mit ganz gut erträglichen Schmerzen. Ich konnte sogar die letzten 90min wieder in meinem Anfangstempo von 9min/Runde laufen.

Nach der 57. Runde und 8:54 Stunden, brauchte ich nicht mehr in die nächste Runde zu starten, da ich bereits 4 Runden Vorsprung auf den zweiten hatte!

Überglücklich, aber auch ziemlich fertig wartete ich noch die letzten 6min im Ziel ab…SIEG!

LAST MAN STANDING 2017 mit:

- 57 Runden - 62,7 Km - 28956 Treppenstufen aufwärts - 4560 +Hm

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Fazit:

Eine sehr gut organisierte Veranstaltung mit Top Verpflegung und sehr netten Helfern. Ich werde auf jeden Fall 2018 wiederkommen, und versuchen den Streckenrekord von 59 Runden zu knacken.

…nächstes Ziel ist wieder die Weltmeisterschafft im Treppenhaus Marathon am 17.02.18 in Hannover. Diesmal werde ich mich dort nicht mit dem 6.Platz zufrieden geben ;-)

Text André Weinand, Bilder: Veranstalter (mit freundlicher Genehmigung), 10.10.2017

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