Laufgemeinschaft der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung e.V.

Der 2. 48 Stundenlauf der LG DUV ist Geschichte. Mit einem, vor allem im Männerbereich, erstklassig besetzten Teilnehmerfeld ging es am Freitagmittag in Köln-Dellbrück los.

 

Pünktlich zum Startschuss kam die Sonne hervor und es herrschten ideale Wetterbedingungen. Leider sollte sich das im Laufe der zweiten Nacht deutlich ändern…

 

Von Anfang an setzte sich Wolfgang Schwerk an die Spitze des Feldes und hatte nach eigenen Angaben den 24 Stunden Altersklassenrekord im Visier. Leider musste Wolfgang bereits nach etwas mehr als 6 Stunden wegen Kniebeschwerden die Segel streichen und stieg aus dem Rennen aus. Kurz vorher musste auch Vorjahressieger Hans-Jürgen Schlotter das Rennen vorzeitig beenden. Einige Erkrankungen im Vorfeld ermöglichten nicht die notwendigen Vorbereitungen und ließen ihn nicht mit optimalen Bedingungen antreten. Er wollte es sich aber nicht nehmen lassen, es wenigstens zu versuchen. Mit Trond Sjavik aus Norwegen musste ein weiterer heißer Titelfavorit vorzeitig aus dem Rennen gehen. Er stieg nach gut 24 Stunden aus.

 

Nach Wolfgangs Ausscheiden setzte sich der Niederländer Jan van der Erve an die Spitze des Feldes und erreichte als einziger Starter mehr als 200 km am ersten Tag. Dicht gefolgt vom LG DUV´ler Norbert Ebbert, der über 195 km für sich erbuchen konnte. Kurz nach den 24 Stunden baute Jan jedoch ab und Norbert stürmte förmlich vorbei und übernahm für die nächsten Stunden die Spitze.

 

Pünktlich zu Beginn der zweiten Nacht setzte dann der Regen ein. Die ganze Nacht über regnete es in Strömen und setzte die Aschenbahn an einigen Stellen bis zu 5cm unter Wasser. Die Drainage konnte das nicht mehr leisten. Norbert bekam im Laufe der Nacht Probleme und musste sich für einige Stunden hinlegen und machte damit den Weg frei für den Schotten William Sichel, der konzentriert und mit annähernd keinerlei Pausen durchlief. In den frühen Morgenstunden übernahm William die Führung und baute diese kontinuierlich aus. Am Ende gewann er mit einer sehr guten Leistung von 334,714 km (186,479 km am ersten Tag und 148,387 km am zweiten) den 48h-Weltcup in Köln! Nebenbei erlangte William damit noch einen schottischen und britischen Rekord über die 48 Stunden Bahn!

 

Auf Platz 2 schob sich mit einer sehr guten Renneinteilung und sehr konstanten Laufleistung Holger Brill von der ausrichtenden LG DUV. Mit 298,041 km (158,168 km am ersten Tag und 140,142 km am zweiten) verpasste er zwar ganz knapp die magische 300 km-Grenze, war aber sichtlich froh über das Erreichen des 2. Platzes bei den Männern. Nach seiner längeren Pause bereits auf Rang 10 abgerutscht konnte sich Norbert Ebbert, ebenfalls LG DUV, wieder auf den 3. Platz zurücklaufen. Für ihn standen am Ende 295,236 km auf der Uhr (195,458km/99,948km).

 

Im Damenrennen dominierte von Beginn an die Finnin Maria Tähkävuori. Sie lief kontinuierlich durch und machte nur sehr kurze Schlafpausen von 3-4 mal 15 Minuten. Auch das schlechte Wetter in der zweiten Nacht schien ihr nichts auszumachen und sie zog konzentriert ihre Runden. Am Ende lief sie sich sogar noch auf den zweiten Gesamtrang mit 307,608 km (175,118km/132,714km)! Dies bedeutete neuen finnischen Landesrekord im 48 Stundenlauf!

 

Am ersten Tag belegte Barbara Becker von der ausrichtenden LG DUV lange Zeit den 2. Platz bei den Frauen. Leider musste Barbara im weiteren Verlauf vorzeitig von der Strecke, weil sie nach eigenen Angaben zu Beginn überzogen hatte.

 

Christine Schroeder vom 100 Marathon Club lief dagegen gleichmäßig durch und konnte damit dem 2. Platz bei den Damen erreichen. Sie lief sehr gute 263,862 km (144,454km/119,523km). Auf Platz 3 lief Susanne Alexi aus Köln mit neuer persönlicher Bestleistung von 258,025 km (133,588km/124,537km).

 

Leider fiel das geplante Rahmenprogramm in weiten Teilen dem Wetter zum Opfer. Dafür konnte der 48h-Weltcup zumindest bei der Presse eine weitere Steigerung der Aufmerksamkeit erreichen. Auch eine große Bereicherung war die Band „tonatoes“, um Dr. Stefan Weigelt. Neben einem Auftritt am Samstag Nachmittag/Abend spielten Stefan und Teile der Band noch bis in die frühen Morgenstunden im Essenszelt, was die Stimmung deutlich anhob und sicherlich auch dazu beigetragen hat, das der/die ein oder andere die gesamte Nacht trotz strömenden Regens weitergelaufen ist!

 

Gegen 9 Uhr des letzten Tages spielten die „tonatoes“ dann bis zum Ende der Veranstaltung für die Teilnehmer/innen auf. Langsam füllte sich auch wieder der Platz mit Zuschauern, die die Teilnehmer/innen dann vor allem in der letzten Stunden frenetisch anfeuerten und das trotz gelegentlicher starker Regenschauer. Mit diesem Zuspruch liefen einige noch einmal zur Höchstform auf und rannten wie in der ersten Stunden des Rennens.

 

Besonders Erwähnenswert sind sicher noch die erreichten Deutschen Altersklassenrekorde im Bahnlauf von Wolfgang Roether, TV Pfaffenweiler, der diesen in der M65 über 48h auf 277,842 km erhöhen konnte und damit den 7. Rang bei den Männern erlief! Gleichzeitig verbesserte er die Deutschen AK-Rekorde über 12 und 24 Stunden auf der Bahn!

 

In der MJUN konnte Pascale Watermann den Deutschen 48h-Bahnrekord seiner Altersklasse nun auf 197,110 km verbessern!

 

Somit wurden also 7 nationale Rekorde in Köln aufgestellt!

 

Wir denken, dass wir mit einigen Verbesserungen in der Organisation und dem Rahmenprogramm das schon im vergangenen Jahr erreichte hohe Niveau gesteigert haben und gerade durch die eigene Zubereitung der warmen Mahlzeiten hier eine deutliche Steigerung der Läufer/innenversorgung erreicht haben. Als Tenor der Teilnehmer/innen war zu hören, dass dies bereits Restaurantniveau darstellte! Gleiches wurde über die Auswahl am Verpflegungsstand reflektiert.

 

Die Grenzen der Veranstaltung zeigte uns in diesem Jahr der Wettergott. Bei solchen Bedingungen ist die Aschenbahn fast nicht mehr laufbar und darin wird für die Austragung im kommenden Jahr der Schwerpunkt liegen. Wir werden gewährleisten müssen, dass bei trockenen Laufbedingungen eine Befeuchtung und damit Staubreduzierung gewährleistet wird und zum anderen bei Regen das Wasser mit elektrischen Pumpen abgepumpt werden kann, wenn die Drainage an ihre Grenzen stößt.

 

Wir freuen uns schon jetzt auf die Neuauflage in 2012, wenn die LG DUV und der TV Dellbrück zum 3. Internationalen SMIDT 48h-Weltcup 2012 aufrufen!

 

Mein ganz besonderer Dank gilt allen Helfern/innen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Ihr ward einfach klasse!!! Alle Helfer finden sich hier.

 

Ergebnisse

 

Mit sportlichen Grüßen

 

Wolfgang Olbrich, Organisationsleiter

 

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