Laufgemeinschaft der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung e.V.

3. Saale Rennsteig Marathon von Uhlstätt nach Piesau

......oder darfs ein bisschen mehr sein???? (von Nicole Kresse)

Es ist kurz vor 9:30Uhr. Ich steh am Start des 3. Saale Rennsteig Marathons in Uhlstätt. Wo das liegt, wußte ich eine Woche zuvor auch noch nicht, aber den Rennsteig, den kannte ich. Mein Start hier war nicht geplant und eher zufällig. Eigentlich wollte ich eine Woche zuvor in Steyr 100Km laufen, aber ich bin dort nicht ins Rennen gekommen, um es kurz zu sagen. Nach 49Km und 4:18h war ende.....ich hab mich da schon über 40Km gequält. Einen Tag später, sitze ich daheim am Laptop und denke ich muss noch irgendwo ins Ziel laufen. Irgendwo, das ist hier. So richtig wußte ich nicht was auf mich zukommt. Zwei Jahre bin ich nicht mehr schnell im Gelände gelaufen. Das Wort Gelände, ist aber wohl etwas untertrieben. Hinterher sagten alle Thüringer: „Das hier ist der schwerste Lauf“ in ganz Thüringen. Ich konnte da nur zustimmen.


9:30Uhr. 62 Läufer machen sich auf den Weg. Das Wetter ist gut, ein Wunder, denn es war Regen angesagt und es hatte den ganzen Samstag, die ganze Nacht und auch noch kurz vor dem Start geregnet.
Wir setzen uns in Bewegung. Ich habe den Streckenrekord im Visier und will mal wieder gewinnen! Gleich geht es flott los. Ich fühle mich gut und leicht, bin voll motiviert und liege bis Km 22 an 8. Stelle gesamt. Da hatten wir uns aber schon verlaufen. Es nur noch nicht bemerkt. Plötzlich kommt ein Läufer mit Startnummer zurück....Mist. Ruhig bleiben, hilft ja nichts. An einer Kreuzung suchen wir und uns wird klar: Falsch! Wir laufen ein Stück zurück und uns kommen noch etwa 6 Läufer entgegen..... Wir laufen einen Berg runter und ich denke, runter, das ist jetzt aber ganz falsch, aber es gibt keinen anderen Weg. Und dann hoch nach Eyba. Eyba.... gut das Die das wissen. Ich bemerke, das ich wenn ich allein gewesen wäre, nicht mal den nächsten Ort gekannt hätte. Nachdem wir also eine extra Berg und Talfahrt gemacht haben, geht es hoch. Wahnsinn!!! Der Berg nimmt kein Ende. Ich darf die Männer auch nicht aus den Augen verlieren, denke ich und beiße mich hoch. Und richtig in Eyba sehe ich die gelben Pfeile wieder. Ich laufe von oben in den Ort rein, war also auch noch höher als die eigentliche Strecke, die bis dort auch hoch gegangen ist. Hier ist laut Veranstalter Km 25. Bei mir sind es gut fast 4Km mehr.

Ich liege jetzt an dritter Stelle bei den Frauen und kämpfe weiter. Vielleicht krieg ich sie ja noch, aber ich kann sie nicht sehen. Am nächsten großen Anstieg bei Km 32 geht es über 2,5Km steil hoch. Ich kann sie sehen. Sie müssen gehen. Ich kann berghoch eigentlich immer laufen, wenn ich meinen Rhythmus habe. Leider können sie besser runter laufen als ich und mir geht bei Km 37 langsam der Saft aus. Ich hab da schon über 41 weg und kämpfe mich noch ins Ziel. Bei denen die mit GPS gelaufen und auf der richtigen Strecke waren, steht 44Km drauf.....auch bei den beiden Frauen vor mir! Ich komme als dritte oben im Ziel an und hab 47,5 auf meinen Tacho stehen.
4:38:31h....ich bin platt. Die letzten 6Km bin ich schon etwas unmotiviert locker gelaufen....Mehr als 20min hab ich verloren bei der Aktion. Der Veranstalter hat sich bei allen entschuldigt, die sich hinter Saalfeld verlaufen hatten und wahrscheinlich droht mir ein Freistart im nächsten Jahr. Der Streckenrekord liegt jetzt bei 4:33:13h. Ich weiß es heute noch nicht, ob ich wieder dort laufen werde, aber ich frage mich, was ich gelaufen wäre, wenn das nicht passiert wäre. Anfangs überwog noch Frust. Jetzt denke ich, na ja sie sind nett dort, sehr familiärer kleiner Lauf, nicht weit weg von mir und ja echt hart!! Ein Marathon ist es nicht wirklich. Man sollte sich also nichts vornehmen, denn es kommt eh anders als man denkt......manchmal zumindest.
Ach ja worüber ich mich am meisten gefreut habe, war die kostenlose Thüringer Röstbratwurst und so kann ich jetzt sagen: „Nur deshalb war ich ja da ;-)“

Platzierungen Marathon:
Männer: 1.Platz Tobias Tanz       3:54:31h             Frauen: Renate Warnstedt 4:33:13h
              2.Platz   Jens Dreyheller 4:03:59h                           Heike Bergmann   4:36:46h
              3.Platz   Veit Kohl          4:05:27h                           Nicole Kresse        4:38:31h

 

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