Laufgemeinschaft der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung e.V.

Text: Philipp Bannies, Bilder: Philipp Bannies (links), Stephan Müller (rechts), 10.11.2021

Am 07.11.2021 bot das Veranstalterteam des seit 1973 durchgeführten Königsforst-Marathons neben der Halb- und Marathon-Distanz erstmalig eine Ultramarathon-Distanz über 63.3km an. Vorab war ein regnerischer, ungemütlicher Herbsttag angesagt. Doch das Wetter, das sich den Läufer-/innen an diesem Tag bot, hätte nicht besser sein können. Bei angenehmen 10 Grad Celsius und einem grauen Himmel, der im Verlauf des Tages immer blauer wurde, zeigte sich der schöne Herbst mit sei herabfallenden goldbraunen Blättern im Naturschutzgebiet zwischen Köln und Bergisch-Gladbach in voller Pracht. Es regnete gar nicht und gegen Nachmittag wurden die Läufer-/innen sogar mit ein paar Sonnenstrahlen beglückt.
Die Startnummernabholung sowie der Start fanden coronakonform mit 3G-Regel und Maskenpflicht auf dem Schulgelände des Albertus-Magnus-Gymnasiums in Bensberg statt. Um 09:30 Uhr starteten die Ultraläufer mit Pistolenschuss als erste Gruppe auf die Strecke. Obwohl ich mich innerhalb des Starterfeldes weiter hinten eingeordnet hatte, begann der Lauf mit einer sehr schnellen Startpace, die mich zunächst erschreckte. Ich hatte mir ein Tempo von 5:30-5:45min/km vorgenommen, da dies ein Trainingslauf für meinen ersten 100km-Lauf sein sollte. Getrieben von dem Tempo der anderen Läufer-/innen und der Tatsache, dass ich zum ersten Mal nicht nur für mich, sondern auch für einen Verein lief, überkam mich bereits nach wenigen Kilometern der Wettkampfgeist und ich versuchte mehr aus mir herauszuholen als bislang. So schraubte ich mein Lauftempo in kurzer Zeit bis auf 5:00min/km hoch. Mein Ziel war von diesem Zeitpunkt an, diese Geschwindigkeit für die nächsten 60km weitestgehend zu halten. Um die Konditionen des bevorstehenden 100km-Laufs zu simulieren, lief ich mit einer Laufweste, sodass ich insgesamt nur dreimal die vielzahligen VPs ansteuerte. Soweit ich es wahrgenommen habe, gab es dort Wasser, Iso und Cola zu trinken und Bananen, Äpfel und Schoko-Energieriegel zum Verzehr. Die Helfer-/innen sorgten durchweg für eine gute Stimmung und waren sehr hilfsbereit. Da die Ultraläufer-/innen 30 Minuten vor den Marathonläufer-/innen starteten, war es auf der ersten Halbmarathonrunde noch recht menschenleer. Dies sollte sich nach dem Start der anderen Distanzen jedoch ändern. Es wurde voller, aber ich habe es zu keinem Zeitpunkt als zu voll empfunden. Teilweise lief man sich entgegen, was ich auch als nette Abwechslung empfand.
Die erste Runde lief bei mir super, die zweite war trotz zwischenzeitiger Magenverstimmungen auch in Ordnung. In der dritten, mittlerweile wieder menschenleeren Runde zwickte mein rechtes Knie bei nachlassender Laufform immer mal wieder. Diese Problemchen waren jedoch halb so wild, sodass ich das Tempo weitestgehend halten konnte. Insgesamt hatte ich einen tollen Lauf und überquerte glücklich, zufrieden und unverletzt nach 05:26 Stunden die Ziellinie. Im Ziel erfuhr ich, dass ich somit den vierten Platz in der Gesamtwertung und den zweiten Platz in der Altersklassenwertung belegt hatte. Auch wenn der vierte Platz bekanntermaßen eher undankbar ist, war ich von dem Ergebnis positiv überrascht.
Der Moderator der Veranstaltung sagte, dass es insgesamt ein sehr starkes Feld der Ultraläufer-/innen war. Ich vermute dies lag unter anderem daran, dass ein Cut-Off von nur sieben Stunden vorab ausgeschrieben war und auch so eingehalten wurde. Ein weiteres Mitglied der LGU, Markus Meinke belegte mit großem Abstand in einer Zeit von 04:36 Stunden den ersten Platz in der Gesamtwertung. Insgesamt gab es an diesem Tag 25 Finisher bei der Ultramarathondistanz.
Die Halbmarathon-Runde, welche je nach gewählter Distanz mehrfach gelaufen wurde, würde ich bei insgesamt ca. 500 Höhenmetern als flach bezeichnen, wobei das manch einer anders sehen mag, der nicht wie ich (im Bergischen Land heimisch) viele Höhenmeter gewöhnt ist. Gelaufen wurde zum Großteil auf laubbedeckten Waldwegen, dazwischen gab es ein paar Asphaltpassagen. Den Königsforst-Ultramarathon kann ich jedem empfehlen, der eine unkomplizierte, gut organisierte Laufveranstaltung ohne viel Schnickschnack sucht und sich zutraut die Distanz in unter sieben Stunden zu laufen.

Foto Stephan Müller kleine

Foto Philipp Bannies

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