Laufgemeinschaft der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung e.V.

In ihrem ersten 100km-Lauf gewinnt Susanne Gölz die Deutsche Meisterschaft und unterbot mit ihrer Zeit von 7:54:34 die magische 8-Stunden-Grenze deutlich. Sie legte damit den Grundstein für den neuen Vereinsrekord der Frauen-Mannschaft.

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Miriam Kudermann, Susanne Gölz und Katrin Gottschalk stellten einen neuen Vereinsrekord auf und gewannen gemeinsam die Mannschaftswertung der Frauen.

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Am 21.09.2019 fand in Kandel in der Pfalz die 32. Meisterschaft des DLVs im 100km-Lauf statt. Der Tag begann sehr früh, denn der Start erfolgte wie üblich bereits um 6 Uhr. Neben drei Frauen, starteten von der LG Ultralauf fünf Männer bei der Meisterschaft sowie 24h-WM-Teilnehmer Patrick Hösl im offenen Lauf bei der Veranstaltung. Außerdem hatten wir ein großes Betreuerteam vor Ort, um bei der letzten Meisterschaft des Jahres die Läuferinnen und Läufer noch einmal bestmöglich zu unterstützen.

Knapp 80 Starter bedeuteten ein recht kleines Starterfeld für eine 100km-Meisterschaft, dennoch war das Frauen- und Männerfeld in der Spitze und einigen Altersklassen hochklassig besetzt. Bei den Männern setzten sich die Favoriten und ebenfalls etwas überraschend ein Debutant an die Spitze des Feldes und legten ein Höllentempo vor. Die erste halbe Stunde war es dunkel und kalt, später, als die Sonne rauskam und vom wolkenlosen Himmel sich das Geschehen anschaute, wurde es teilweise richtig heiß.

Das Frauen- und Männerrennen entwickelte sich recht unterschiedlich. Während sich Susanne direkt an die Spitze des Feldes setzte und gleichmäßige, sehr schnelle Rundenzeiten lief und sich dahinter schnell eine Reihenfolge festigte, die sich nur noch geringfügig änderte, bekamen bei den Männern recht frühzeitig einige der schnellen Läufer Probleme, mussten Pausen einlegen und hörten frühzeitig auf. So konnte André Collet als einziger von den Schnellstartern sein Tempo halten und souverän gewinnen.

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Von den Ausfällen konnte unter anderem Boris Tomaschewski profitieren, der mit einer neuen persönlichen Bestzeit einen nicht für möglich gehaltenen 9. Platz in der Gesamtwertung und 3. Platz in seiner Altersklasse gewann.

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Ein tolles Debut in der LG Ultralauf und in der 100km-Disziplin zauberte Sebastian Riebandt auf die Strecke. Mit viel Respekt war er in seinen erst dritten Ultralauf gestartet, teilte er sich das Rennen großartig ein und kam schließlich als dritter Mann seiner Altersklasse ins Ziel.

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Kurz vor ihm vollendete Klaus Haake seine 20. Runde und bildete mit den Vorgenannten unser erfolgreiches Männerteam. Der Routinier, der als einziger an allen 5 Meisterschaften teilnahm, konnte sich am Ende einer langen Saison über einen sehr guten Abschluss freuen. Er gewann mit beiden Männermannschaften eine Medaille.

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Walter Hösch nahm bereits 2015 in St. Leon-Rot an der 100km DM teil und konnte sich am Ende des Tages nicht nur über eine gute Leistung, sondern auch über den 3. Platz in seiner Altersklasse und einen zweiten Platz in der Mannschaftswertung Männer 50+ freuen.

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Hilmar Gärtner hat den Spaß-Level stets hochgehalten und kam jede Runde gut gelaunt an unserem Versorgungsstand vorbei. Am frühen Nachmittag im Ziel verbesserte er seine Bestzeit über 100km aus dem Jahre 2017 um beinahe unglaubliche anderthalb Stunden.

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Der Veranstalter, der trotz des eher kleinen Startfeldes eine schöne Meisterschaft organisierte, ehrte bei den Mannschaften die Männermannschaften und Männermannschaften 50+ direkt hintereinander. Da sowohl unsere Männermannschaft als auch unsere Männermannschaft 50+ auf den Silberrang gewertete wurde, hat es sich ergeben, dass bei der Gelegenheit alle 5 Starter der LG Ultralauf gemeinsam auf die Bühne gerufen wurden und eine Medaille bekamen. Klaus erhielt sogar 2, da er in beiden Mannschaften gewertet wurde.

Konnten sich alle Männer über eine Ehrung auf dem Podest über eine Mannschaftsmedaille und einige zusätzlich über eine Altersklassenmedaille freuen, so konnten die Frauen mindestens ebenso überzeugen.

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Mit dem Titel der Deutschen Meisterin im 6h-Lauf als Empfehlung war sie zweifellos eine Mitfavoritin, aber sie hatte schon etwas Zweifel, ob sie ihren mutigen Plan würde umsetzen können. Physisch gut vorbereitet zu sein, ist wichtig, aber es gehört schon einige taktische Cleverness dazu, das Potential in eine optimale Leistung umzusetzen.

Und der Plan klappte! Susanne lief ein perfektes Rennen mit einer unglaublichen Konstanz bei den Rundenzeiten und bis zuletzt mit einem sehr schönen, flüssigen Laufstil.

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Katrin Gottschalk lief Anfang des Jahres bereits einen sehr schnellen 100km-Lauf, hatte diesmal jedoch erhebliche Magenprobleme von der ersten Runde an. Es war beeindruckend, dass sie sich nie aufgegeben hat und von Runde zu Runde weiterkämpfte. In Anbetracht der Umstände war die Zeit klasse und wurde mit dem 7. Gesamtplatz und dem 2. Platz in ihrer Altersklasse belohnt. Entsprechend erfreut war sie kurz nach ihrem Zieleinlauf.

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Miriam Kudermann komplettierte die Frauenmannschaft. Ihre Vorbereitung war nicht optimal, aber sie arbeitete gleichmäßig und gut gelaunt die zwanzig Runden durch den Bienwald ab.

Die Strecke war absolut flach und bis auf ein enges Begegnungsstück gut zu laufen. Als es wärmer wurde, war der gefühlte Temperaturunterschied zwischen den Stücken in der Sonne und im Schatten recht groß, was die meisten Läuferinnen und Läufer allerdings wenig störte.

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Auf der Stadionrunde war zunächst die Zeitmessung mit Zielbogen, dann ein Versorgungszelt, in dem es den ganzen Tag über eine super Versorgung für die Betreuer und Zuschauer gab und wo auch später die Siegerehrungen stattfanden. Anschließend gab es die offizielle Läuferversorgung und anschließend folgte die Betreuungszone, in der wir unseren Betreuungspavillon aufbauten.

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Ein Teil des Betreuungsteam. Neben mir sind Christian Mohr, Sylvia Faller, Cathrin Haake, Volker Greis, Martina Stumpf-Irrgang und Ralf Kappus.

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Evi und Guido Piehlmeier versprühten wie immer gute Stimmung, die jegliche Ermüdungserscheinungen bei Betreuern und Läufern überlagerte. 

Um 16 Uhr gab es die erste Siegerehrung der besten Frauen und Männer und kurz danach waren auch alle unsere Läufer im Ziel. Insgesamt gab es bei der Veranstaltung aus unterschiedlichen Gründen eine recht hohe Aussteigerquote, aber alle unsere Läuferinnen und Läufer haben erfolgreich den Wettkampf beenden können, teils tolle Debuts abgeliefert, teils neue Bestzeiten erzielt, teils etwas zu kämpfen gehabt.

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Daher konnten wunderbar alle Beteiligten mit einem Becher Sekt den Augenblick ein wenig feiern und die Freude über die guten Ergebnisse teilen. Den Umständen entsprechend angemessen mit alkoholfreien Sekt aus Pappbechern. Völlig egal, es war eine tolle Gelegenheit, sich gegenseitig zu gratulieren und Danke zu sagen.

Die dritte Person von links ist übrigens Jens Allerheiligen, der ebenfalls das Betreuungsteam unterstützte.

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DUV-Präsident Olaf Ilk ehrt das Meisterschaftsteam, das eine überragende Leistung zeigte und im Team Vereinsrekord lief.

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Nachdem bei der Siegerehrung alle Läuferinnen und Läufer reichlich mit Medaillen behangen wurden, sind wir noch in ein kleines Restaurant gefahren, um den Tag ausklingen zu lassen. Es war ein wunderbarer Abend müder Gesellen!

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Doch damit war das Wochenende längst noch nicht zu Ende, denn am Sonntag lud das Präsidium noch zu der traditionellen Jahresabschlussfeier ein. Präsident Christian Mohr begrüßte die Anwesenden, erklärte den Ursprung der Veranstaltung, der darin liegt, dass es schön ist, am Ende der Saison auf ein Jahr voller Höhepunkte zurückzublicken und der Verein durch die Veranstaltung die Möglichkeit hat, das durch den Erfolg bei der Ultramarathonbundesliga gewonnene Preisgeld den beteiligten Läufern und Betreuern „zurückzugeben“.

Anschließend konnte ich zu allen Meisterschaften ein paar Besonderheiten erläutern und einen kleinen Film zeigen. Für die Gäste etwas überraschend aber sehr erfreuend war, dass bereits ein Film über den gestrigen Tag mit dabei war, der die emotionalen Augenblicke noch einmal aufzeigte. Durch den Sieg von Susanne hat der Verein in seiner nun elfjährigen Geschichte zum ersten Mal einen Einzel-Titel bei einer DLV-Meisterschaft gewonnen!

Eine inoffizielle Hochrechnung hat darüber hinaus ergeben, dass wir auch bei der 100km-Meisterschaft die Tageswertung der Ultramarathon-Bundesliga gewonnen haben und daher zum vierten Mal in diesem Jahr die „Mannschaft des Tages“ wurden.

Ein sehr unterhaltsamer Vortrag beendete die Feier. Walter Hösch, der im Februar in Finnland nahe am Polarkreis an einem Wettkampf über 300km teilnahm, bei dem er eine Pulka ziehend über zugefrorene Flüsse und Eisfelder lief, berichtete von seinem Abenteuer.

Nach so vielen zu feiernden Begebenheiten und einer unglaublichen, spannenden Geschichte trennten wir uns nur ungerne voneinander, aber mit dem festen Versprechen, uns baldigst wieder zu treffen.

Wir freuen uns schon auf die Meisterschaftssaison 2020! 

Text und Bilder: Michael Irrgang, 22.09.2019

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