Laufgemeinschaft der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung e.V.

Text: Christoph Schneider, 18.04.2024

Bei bestem Läuferwetter – leicht bedeckt, Starttemperatur 12°C – fand die Deutsche Marathonmeisterschaft in Hannover statt. Diesen Lauf hatte ich für mich als Höhepunkt für 2024 vorgesehen. Eine Erkältung sowie Leistenverletzung warfen mich in der Vorbereitung jedoch um ca. 400 km Trainingskilometer zurück, so dass ich letztlich froh war, überhaupt starten zu können. Tatsächlich begann mein „richtiges“ Training erst sechs Wochen vor dem Lauf. Improvisation war gefragt. Bereits nach zwei Wochen trat ich ganz passabel bei der DM über 50 km in Bremen an. Die „Basis“ für einen längeren Lauf war damit gelegt. Weitere zwei Wochen später ging es ums „Tempotraining“. Dafür musste der Halbmarathon beim Paderborner Osterlauf herhalten. Auch das funktionierte mit knapp 1:33 Std. recht gut. Was würde der Marathon bringen?

Vorgenommen hatte ich mir ein Tempo von 4:30 min/km bis zum Halbmarathon – und dann mal schauen. Das Timing war nahezu perfekt: 1:34,45 war meine Durchgangszeit. Kurz darauf eine Überraschung. „Da ist ja der zweite Teilnehmer der LG Ultralauf“ begrüßte mich bei KM 22 eine Stimme von links. Katrin Gottschalk pirschte sich mit raumgreifenden Schritten an mir vorbei. Wir wechselten ein paar Worte. Auch sie hatte sich eine Zielzeit von 3:10 Std. vorgenommen. Und ich sah schnell, dass sie es schaffen würde. Ein paar Kilometer liefen wir zusammen. Ab KM 25 musste ich sie ziehen lassen. Bei KM 27 erfuhr ich von meinem Freund Hans-Werner an der Strecke, dass ich mit nur 30 Sekunden Rückstand auf Platz 4 in meiner AK lag. Ein neuer Schub Motivation, auch wenn die Beine langsam schwerer wurden. Und tatsächlich gelang es mir Paul bei KM 30 einzuholen. Tja, nur wollte er sich nicht abschütteln lassen. Wir überholten uns zweimal gegenseitig und bei KM 39 „warf ich das Handtuch“. Mein Kopf wollte, meine Beine nicht. Dann rauschte auch noch der dritte schnelle Tübinger aus meiner AK vorbei… Platz 3 war definitiv weg. So genoss ich am letzten Verpflegungsstand noch einen Becher Cola (auf die dreißig Sekunden kam es jetzt auch nicht mehr an) und trottete gemächlich ins Ziel. Am Ende war es Rang 5 in 3:14,46 Std. Immerhin.

Katrin war da deutlich stärker. Ihr gelang es, die zweite Hälfte schneller als die erste zu laufen – so wie es sich für eine/n richtige/n Marathoni gehört. 3:09,23 Std. benötigte sie für die Strecke und wurde mit dem vierten Platz der DM belohnt. Höchster Respekt! Die Top-3-Platzierten ihrer AK waren deutlich stärker, so dass dies die beste Platzierung war, die sie überhaupt herausholen konnte.

Das Rennen wurde übrigens mit zwei Streckenrekorden beendet: Amanal Petros lief mit 2:06,05 Std. eine Minute schneller als 2022 und Domenika Mayer verbesserte mit 2:23,50 Std. die alte Bestleistung gar um zwei Minuten. Die Stimmung in Hannover war blendend. Als Ultraläufer fand ich es nur etwas störend, dass sich die Halbmarathon- und Marathonstrecken zeitlich so überschnitten, dass es vor allem ab KM 36 ein großes Gewusel gab. Zur Belohnung für den Zieleinlauf erhielten alle eine hübsche Holzmedaille. In den sozialen Medien wurde sie kritisiert, mir hingegen gefiel sie.

Ergebnisse: ADAC Marathon Hannover 2024 (mikatiming.com)

Foto Hannover1

Foto: Hans-Werner Stark

Foto Hannover2

Foto: Christoph Schneider

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