Text: Michael Irrgang, Bilder: Cathrin Haake, Ilona Thöß, Martina Stumpf-Irrgang, Michael Irrgang (falls kein Name angegeben), 12.09.2021
Am 11.9. pünktlich um 5 Uhr setzte sich in Suhl beim Südthüringentrail eine große Gruppe von Trailläuferinnen und -läufern in Bewegung, um in verschiedenen Wertungen die Meister zu ermitteln.
Knapp 300 Starter umfasste das Feld, wovon 240 das Ziel erreichten, 50 nach 47km ihren Lauf beendeten und etwa 10 als DNF (did not finish) gelistet wurden. Eine gute Finisher-Quote, obwohl die Strecke mit ihren 65km und 2500 Höhenmetern den Läufern einiges abverlangte, insbesondere steile Abschnitte, die hoch wie runter zu bewältigen waren. Anfangs war es dunkel, zwischendurch hat es geregnet, neblig war es, teilweise matschig und glatt, teilweise kam aber auch die Sonne raus und bot perfekte Bedingungen.
Das Team vom Veranstalter rund um Mirko Leffler hatte eine super Veranstaltung organisiert. Verlaufen war nahezu ausgeschlossen, sämtliche Kreuzungen waren bestens markiert und alle 50m gab es einen rosa Punkt auf der Strecke, damit man sicher war, richtig zu sein. Die Verpflegungspunkte hatten einen guten Abstand zueinander, waren bestens ausgestattet und mit total hilfsbereiten und netten Helfern besetzt. Etwa 130 Helfer sorgten wir für einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung, mit viel Service von einem Frühstück ab 4 Uhr bis zur Massage nach dem Lauf.
Bild Cathrin Haake. Ein Teil der Mannschaft vor dem Start: Franz und Sylvia Faller, Markus Meinke, Katharina Bey, Michael Irrgang und Klaus Haake.
Sportlich wurden sensationell gute Leistungen erzielt. Bei den Frauen überragte Almut Dreßler von LG Nord Berlin, die bisher eher flach unterwegs war, beispielsweise bei der 50km Weltmeisterschaft 2019. Bei den Frauenmannschaften überragte Landau Running Company, die mit ihren Frauen Platz 1 und 3 der Mannschaftswertung belegte. Bei den Männern gab es einen Doppelsieg von Alexander Dautel LG Nord Berlin und Lukas Kley von TV Refrath und einen überlegenen Mannschaftsmeister von GutsMuths-Rennsteiglaufverein.
Für die LG Ultralauf gestaltete sich das Wochenende gleichermaßen schön wie erfolgreich. Es war schön, viele Vereinskollegen wiederzusehen und neue kennenzulernen. Erfolgreich, weil wir sehr gute Leistungen mit einigen Podestplätzen erzielten und durch den zweiten Platz in der Tageswertung unsere Spitzenposition in der Ultramarathon-Bundesliga weiter ausbauen konnten. Unsere Neumitglieder Marian Mielke und Silke Jemlich liefen ihren ersten Lauf für unseren Verein und konnten mit ihren Ergebnissen gleich einen großen Beitrag zum erfolgreichen Ergebnis beisteuern.
Insgesamt sind fast alle gestarteten Teilnehmer super durchgekommen und konnten ihr Potential abrufen. Lediglich Ilona Thöß musste wegen Magenproblemen das Rennen nach 47km vorzeitig beenden.
Bild: Ilona Thöß. Ilona Thöß war lange Zeit mit Rainer Mika unterwegs.
Bild: Cathrin Haake. Kathi Bey konnte sich ihre Kräfte gut einteilen und erreichte zufrieden als Vereinsbeste das Ziel.
Auch Sylvia Faller konnte ihre Erfahrung ausspielen und finishte sicher. Am Ende des Tages konnte sie sich sogar über einen dritten Platz in ihrer Altersklasse freuen.
Bild: Martina Sumpf-Irrgang. Im Bild erfolgte die Ehrung die Ehrung der Altersklasse durch den Bratwurstkönig und Gefolge.
Die junge Mutter Silke Jemlich komplettierte schließlich die Frauenmannschaft. Durch das Online-Tracking konnte man gut verfolgen, wo sich die einzelnen Läufer auf der Strecke befanden und ein Finish im Zeitlimit war nie gefährdet.
Bild: Martina Stumpf-Irrgang.
Spannend war auch die Mannschaftswertung der Männer. Mit Marian Mielke, der die ganze Zeit in der Spitzengruppe unterwegs war und sich am Ende über Platz 5 der Gesamtwertung freuen durfte und Markus Meinke, der nur wenig später einlief und Platz 7 in der Gesamtwertung und Platz 1 seiner Altersklasse erzielte, bestand Hoffnung auf eine Top-Platzierung. Wann kommt Nr. 3?
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann Sebastian Gonschorek ins Ziel, der sich sichtlich wunderte, Teil der ersten Mannschaft zu sein. Er war am Ende des Rennens froh, nach überstandener Verletzung und einem guten Training ohne Probleme ins Ziel gekommen zu sein.
Bild: Martina Stumpf-Irrgang. Markus, Sebastian und Marian bei der Siegerehrung Mannschaften Männer. Für die drei gab es eine Bronzemedaille.
Bild: Martina Stumpf-Irrgang. Sogar eine Goldmedaille erhielt die Mannschaft Männer 50+ bestehend aus Klaus Haake, Franz Faller und Michael Irrgang. Klaus lief wie gewohnt ein souveränes, gut eingeteiltes Rennen. Er ist seit Monaten in einer dauerhaft bestechenden Form. Franz lief vermutlich sein bestes Rennen überhaupt. Er konnte alle Schwierigkeiten gekonnt meistern und schließlich mit einer guten Zeit und einem Lächeln ins Ziel laufen. Zu meinem Rennen später mehr.
Bild: Martina Stumpf-Irrgang. Sven Furrer kurz nach seinem Zieleinlauf. Nachdem er eine Woche zuvor bei einem Charitylauf gestartet war, waren die Beine am Veranstaltungstag etwas schwer. Dennoch eine solide Leistung auch von ihm auf die er stolz sein kann.
Insgesamt haben wir im Rahmen unserer Möglichkeiten sehr gut abgeschnitten und insbesondere mit den drei Mannschaften wertvolle Punkte für die Bundesliga gewonnen. Am Ende belegten in der Tageswertung wir hinter der LG Nord Berlin den zweiten Platz.
Die Platzierung der Frauen
Platz W |
Platz AK |
Teilnehmer |
Altersklasse |
Nettozeit |
17 |
8 |
Dr. Bey, Katharina |
W 30-34 |
8:37:37 |
32 |
3 |
Faller, Sylvia |
W 55-59 |
9:39:58 |
52 |
11 |
Jemlich, Silke |
W 30-34 |
10:50:24 |
Die Platzierung der Männer
Platz M |
Platz AK |
Teilnehmer |
Altersklasse |
Nettozeit |
5 |
2 |
Mielke, Marian |
M 30-34 |
6:02:23 |
7 |
1 |
Meinke, Markus |
M 45-49 |
6:15:41 |
75 |
22 |
Gonschorek, Sebastian |
M 40-44 |
8:35:45 |
78 |
12 |
Haake, Klaus |
M 50-54 |
8:37:05 |
108 |
18 |
Faller, Franz |
M 50-54 |
9:20:56 |
128 |
11 |
Irrgang, Michael |
M 55-59 |
9:50:50 |
130 |
26 |
Furrer, Sven |
M 50-54 |
9:54:34 |
Die Frauenmannschaft belegte Platz 4, die Männermannschaften die Plätze 3 und 8 und die Männermannschaft 50+ Platz 1.
Bild: Martina Stumpf-Irrgang. Das DUV-Präsidium hatte bei der Vergabe der Meisterschaft einen exzellenten Ausrichter ausgewählt. Olaf Ilk, Annette Müller, Michael Sommer und Jürgen Schoch waren vor Ort, nahmen Aufgaben wahr und nutzten die Gelegenheit für Gespräche.
Bild: Martina Stumpf-Irrgang. Ich kenne Mirko seit vielen Jahren und bewundere seine Leistung zur Etablierung dieser Veranstaltung. So war es klar, dass ich an dieser Meisterschaft teilnehmen musste, selbst, wenn meine Form gerade nicht so gut ist.
Am Abend vorher noch schnell ein paar Schuhe gekauft, da ich seit einiger Zeit Einlagen tragen muss, die nicht in meine alten Trailschuhe passen. Ansonsten hatte ich aber an alles gedacht, war nur etwas zu warm angezogen, weil ich im Wettbericht Regen, Gewitter, Kälteeinbruch herausgelesen hatte. Aber so schlimm war es ja gar nicht.
Die Schuhe waren wie erhofft echt gut. Ohne Probleme bin ich damit die rutschigen Skipisten rauf- wie runtergekommen.
Die Aussichten ins weite thüringische Land war begrenzt, so war ein Selfie vor dem Gipfelkreuz eine gute Alternative. Mir hat der Weg echt Spaß gemacht: sehr abwechslungsreich, durchaus anspruchsvoll, gut markiert und mit vielen gut ausgestattete Versorgungspunkten. Aufgrund meines Trainingsrückstandes bin ich eher langsam gestartet, aber letztendlich gut durchgekommen.
Bild: Martina Stumpf-Irrgang. Beim Zieleinlauf hatte die Sonne geschienen, wurde gerade die leicht kitschige Hymne des Südthürigentrails gespielt und erwartete mich meine Frau. Besser kann ein Lauf doch kaum enden.
Insgesamt war es ein rundum gelungenes Wochenende.
Links: Seite Veranstalter, Meisterschaft DUV-Statistik, Ultramarathon-Bundesliga 2021