Ausschreibung LGU TCS

Logo TCS660Vom afrikanischen Sprichwort „Willst du schnell laufen, laufe alleine, willst du weit laufen, laufe gemeinsam“ inspiriert, födert die LGU den Ultralauf als Teamsport. Wo kann man Teamspirit besser erleben als in einer Staffel, wo die Einzelleistungen der Staffelmitglieder zu einem Gesamtergebnis verschmelzen?

Zugegeben ist ein Staffelwettbewerb auf einer 400m-Bahn für Ultraläufer ein ungewohntes Bewegungsmuster, ein Sprint. Bei einer Staffel zu viert sind die Pausen recht kurz und neun Stunden ist mega anspruchsvoll. Aber sicher trotzdem attraktiv. Das Format ist auch für 10km-Läufer und Breitensportler gedacht, die einfach einmal ein neues Format ausprobieren wollen. Die Deckelung von 14 Kilometer, also 34 Runden pro Stunde auf einer 400m-Bahn betrifft wohl nur die super Teams, die dann nach 9 Stunden ein Finale laufen dürfen! 

Wegen Corona, aber auch aus Umweltgründen und um Reisezeit und -kosten zu vermeiden, wird der Wettbewerb dezentral, also als Satellitenwettbewerb ausgerichtet. Technik macht es möglich, dass man die anderen Teams im Blick behält und Interessierte den Lauf von zu Hause über das Internet verfolgen können.

Um einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen, gelten folgendes Regelwerk des Laufes und Ausschreibung für die teilnehmenden Teams.

Regelwerk

1. Ein Team besteht hat 4 Läuferinnen oder Läufer, davon mindestens 1 Mann und 1 Frau. Die Festlegung erfolgt spätestens 1 Tag vor dem Start, also am 26.3.2021 bis 18 Uhr und kann anschließend nicht mehr geändert werden. Falls jemand schon zum Start ausfällt oder später kommt, ist das auch ok. Die Aufgabe wird dadurch für die Verbliebenen sicher nicht einfacher.

2. Ein Team hat einen Teamchef. Das kann ein Läufer sein oder ein Betreuer. Außerdem braucht jedes Team einen beliebigen Teamname: einen Vereinsnamen, einen Fantasienamen, ein Sponsorenname. Es können auch Gäste oder Freunde in Familien-, Vereins- oder Firmenteams mitlaufen. 

3. Beim Lauf können die Läufer nach jeder vollen Runde wechseln, müssen sie aber nicht. Läufer können auch länger pausieren oder ggf. vorzeitig ausscheiden.

4. Im Stadion kann stündlich die Laufrichtung gewechselt werden. Da es sich um eine Kann-Regel handelt, müssen sich die Teams untereinander abstimmen, falls mehrere Teams an einem Laufort gemeinsam starten.

5. Es wird kein Staffelstab übergeben, sondern die Übergabe erfolgt durch Abklatschen Hand auf Hand.

6. Jede Stunde dürfen maximal 14 Kilometer oder 35 Runden auf einer 400m-Bahn gelaufen werden. Nach Vollenden der 35. Runde wartet das Team auf den nächsten Start zur vollen Stunde mit dem Weiterlaufen.

7. Ein Team welches keine 14 km schafft, darf weiterlaufen, beginnt sozusagen die neue Stunde mit etwas Vorsprung, kann aber trotzdem nur 35 Runden vollenden. Beispiel: Ein Team läuft in der siebten Stunde 34,5 Runden, schafft also das Maximalziel nicht. Dann muss es weder nach der 34. noch nach der 35. Runde stoppen, sondern wird mit 34 Runden für Stunde 7 gewertet. In der 8. Stunde ist die erste Runde nach 200m schon beendet, sodass die 35 Runden schon nach 13,8km beendet sind. Wenn dann noch etwas Zeit auf der Uhr ist, muss das Team auf den nächsten Start warten.

8. Hat ein Team in den ersten 8 Stunden mindestens einmal nicht 35 Runden geschafft, ist die 9. Stunde das Finale für das Team.

9. Für die anderen Teams gilt auch in der 9. Stunde das 14km-Limit.

10. Alle Teams, die in den ersten 9 Stunden die Maximalleistung von 14 km geschafft haben, laufen in der 10. Stunde das Finale.

11. Im Finale gilt es, eine möglichst lange Strecke zurückzulegen, denn jetzt gibt es keine Begrenzung und fast jeder Meter zählt und kann über die Platzierung entscheiden.

12. Es erfolgt keine Restmetervermessung, sondern die erzielte Laufstrecke wird auf 50m abgerunden, was auf einer 400m-Bahn recht einfach ist.

13. Am Ende der Laufzeit hat jedes Team eine Anzahl vollendeter Runden sowie Restmeter auf seinem Konto, woraus sich eine Gesamtlaufstrecke errechnen lässt, die über die Platzierung entscheidet.

Wertungen und Preise

Jeder Läufer erhält eine Erinnerungsmedaille und auf Wunsch außerdem die Betreuer. Diese wird nach der Veranstaltung per Post zugestellt. Für die erzielte Leistung gibt es vier Kategorien:

  • Goldstatus: 9 Stunden mit je 14 km, d.h. das Maximum
  • Silberstatus: über oder gleich 115km in 9 Stunden
  • Bronzestatus: über oder gleich 100 km in 9 Stunden
  • Teilnehmerstatus: unter 100km in 9 Stunden

Als Preise für die Läufer der besten drei Teams gibt es die LGU Leistungsmedaille in Gold, Silber und Bronze. Die Gewinner von Leistungsmedaillen erhalten auf der LGU-Homepage in der Rubrik „Ausgezeichnete Athleten“ einen Platz für die Ewigkeit.

Medaillien660

Durchführungsbestimmung

1. Das Team meldet sich online an und benennt dabei den Teamchef für die weitere Abstimmung. 

2. Anmeldeschluss ist der 17.3.2021 um 24:00 Uhr

3. Der Startbetrag wird auf das LGU-Konto überwiesen. Erst dann erscheint das Team auf der Startliste. Der Geldbetrag muss bis zum 19.3.2021 auf unserem Konto eingegangen sein.

4. Etwa ab Anfang Februar schickt der Teamchef die Teilnehmerliste und stellt optional die Teammitglieder mit Bild und Text vor.

5. Der Start der ersten Stunde erfolgt um 9 Uhr am Samstag, den 27.03.2021.

6. Der Betreuer protokolliert jede gelaufene Runde mit Namen des Läufers und ungefährer Laufzeit, d.h. Rundung von 10 sec ist ok.

7. Der Betreuer teilt dem Rennbüro nach der Stunde die Zahl der beendeten Runden mit.

8. Je nach technischen Möglichkeiten wäre es erstrebenswert, wenn der Betreuer auch Bilder, Videos oder Berichte vom Wettkampf mitteilen könnte, die dann online geteilt werden können. Hierzu folgen später weitere Informationen.

9. Im Finale werden – wenn möglich – die 2.000m-Zeiten mitgeteilt, um einen direkten Vergleich der Teams zu ermöglichen.

10. Die Zwischenergebnisse und das Gesamtergebnis werden zeitnah online gestellt. Die Plattform ist hierfür noch offen.

11. Die erzielten Medaillen werden ca 3 Wochen nach dem Wettkampf per Post an den Teamchef geschickt.

Auswahl der Lauforte

Der Wettkampf findet als Satellitenwettkampf statt, also zeitgleich an verschiedenen Standorten. Das setzt bei den Teams Vertrauen und Sorgfalt voraus, ermöglicht aber Reisezeiten und -kosten zu sparen. Im Prinzip kann jedes Team auf seiner eigenen heimatlichen Laufbahn teilnehmen. Schöner ist allerdings, wenn sich 3 bis 10 Teams an einem Laufort treffen und dort gemeinsam starten.

Wenn ihr einen Laufort organisieren wollt oder könnt, so meldet euch bitte sehr frühzeitig bei mir. Ich nehme den Laufort mit dem Status „geplant“ in die Liste der Lauforte auf. Ihr kümmert euch dann um die Genehmigung und teilt mir mit, wenn sie erfolgt ist. Dann ändere ich den Status auf „bestätigt“ und trage dann auch die Kontaktdaten dazu ein, damit sich die Teams abstimmen können. Eine Genehmigung wird wahrscheinlich „unter Vorbehalt“ ausgesprochen werden, d.h., sie kann jederzeit bei wichtigen Gründen wieder entzogen werden. Das Risiko müssen wir eingehen.

Bitte prüft, ob in eurer Region schon ein Laufort angegeben ist, an dem ihr teilnehmen könnt. Wenn nicht, schaut, ob und wo es möglich ist, selbst etwas zu organisieren. Im Zweifel könnt ihr bei DUV-Förderstützpunkten oder Vereine anfragen, ob Interesse besteht. Das Format ist ja durchaus auch für Nicht-Ultras interessant.

Idealerweise wird auf einer 400m-Bahn gelaufen, denkbar wären aber auch andere Bahnen, wenn sie vermessen sind und sich 14km genau bestimmen lassen. 

Kosten

Die Kosten für jedes Team betragen 60 Euro. Weitere Medaillen für Betreuer kosten 8 Euro.

Jedes Team besorgt sich seine eigene Ausrüstung und Verpflegung. Selbstverständlich wird der Platz wie vorgefunden auch wieder verlassen, d.h. Müll wird wieder mitgenommen. Entstehen durch die Nutzung des Stadions, z.B. durch Duschen oder Gebühren Kosten, so regeln das die Teams vor Ort unter sich.

Stornierung und Rücktritt

Wir gehen von 3 bis 10 Lauforten mit jeweils 1 bis 10 Teams aus und hoffen auf leistungsstarke Läufer und Teams. Melden sich bis zum 1.3.2021 weniger als 10 Teams an, so haben wir mit unserem Konzept nicht den Wunsch der Läufer gefunden und sagen die Gesamtveranstaltung ab. In diesem Fall und auch wenn Coronabedingt eine Durchführung nicht wie geplant durchgeführt werden kann und wir absagen, bekommen die Teams ihren Teilnehmerbeitrag wieder voll zurückgezahlt.

Zieht ein Team seine Meldung zurück, auch wenn der Grund der Entzug der Genehmigung zur Laufbahnnutzung ist, erstatten wir bis zum 1.3.2021 50% des Beitrages, danach nichts mehr.

Eine Ummeldung auf einen anderen Standort ist kostenlos möglich und auch die Ummeldung der Teilnehmer bis zum spätesten Meldetermin. Idealerweise teilt der Teambetreuer diese Änderungen per Mail mit.

Taktische Überlegungen

Jede Runde zu wechseln ist sicher die Variante mit der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit, jedoch haben die Läufer dann kaum eine Pause. Vielleicht immer 2 oder 3 Runden laufen? Dann hat man zwar eine längere Pause, aber das kostet viel mehr Energie. Vielleicht sollte man schnelle Läufer häufiger laufen lassen, als langsame? Das verheizt die Schnellen bevor es zum Finale kommt? Vielleicht ist aber ein Wechsel nach folgedem Muster sinnvoll: A-B-A-B-C-D-C-D-AB… dann läuft man zweimal relativ kurz hintereinander und hat dann eine längere Pause. Für die guten Teams gilt es aber, die ersten 9 Stunden mit möglichst geringem Aufwand die 14 km zu schaffen, um Kräfte zu schonen. Vermutlich gibt es tausend Varianten und die Beste hängt von den Tempo- und Ausdauerfähigkeiten der Teammitglieder ab. Und hat man den besten Plan der Welt, dauert es wahrscheinlich genau 3 Minuten und jemand muss auf Toilette….

Auch Fragen der Ernährung, des Warmmachens und Auskühlens muss jedes Team und jeder Läufer für sich beantworten. 

Training

Tempotraining ist das Zauberwort und umfasst alle Maßnahmen, die dazu beitragen, schneller laufen zu können. Das beginnt beim Mobilisieren, um die Gelenkbeweglichkeit zu erhöhen, Lauf-abc zur Verbesserung der Lauftechnik, Wiederholungsläufe und Tempodauerläufe gehören dazu. Die Tempowechselläufe gerne auch als Berganläufe und die Tempodauerläufe im hügeligen Gelände. Ihr müsst einfach häufiger schnell laufen, oftmals auch „so-schnell-es-geht“, um euer aerobes Leistungsvermögen zu steigern. Die schlechte Nachricht ist: Das macht keinen Spaß. Die gute Nachricht ist: Die Entwicklung kann man recht schnell spüren und messen. Und diese Belohnung beglückt dann schon und rechtfertigt jede Mühe. Wer einmal genau wissen will und entsprechende Laufübungen gezeigt bekommen will, kann mal an einem Laufseminar teilnehmen, den Autodidakten seien von der folgenden Seite die Texte Tempotraining und Bergtraining empfohlen: Fachtexte – Laufgemeinschaft Ultralauf e.V. (lg-ultralauf.de)

 

Fragen und Anregungen bitte an michael.irrgang@lg-ultralauf.de

Bild und Text: Michael Irrgang, Stand: 01.12.2020,

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