Am Sonntag fand in Köln auf dem 63km langen, gut markierten Rundwanderweg durch Köln der Grüngürtelultra statt, welcher vom Kölnpfad-Orgateam Thorsten Klenke und Thomas Eller erwartungsgemäß perfekt organisiert wurde. Selbst beim Wetter hatten die beiden sich nicht lumpen lassen und die Läufer mit gefühlten 20 Grad und wärmer versorgt. Der Bericht hätte 10 verschiedene Schlagzeilen verdient, von „Perfekte Veranstaltung“, „Großes Familientreffen“, „tolle Vereinserfolge“, „viele stolze Gesichter“ und viele Varianten von „Ein Ultra im Februar ist ganz schön hart“.
Von uns hatten sich über 20 Starter gemeldet und kurz vor dem Briefing kam es zu folgendem Gruppenbild.
Von links: Patrc Wurmbach, Matthias Kröling, Stephan Finster, Dietmar Rosenau, Alex Hertzel, Rita Nowottny-Hupka (vorne), Stefan Gartz, Carmen Tautges, Andreas Rösler, Kerstin Konrad, Stefan Henscheid (hinten), Katja Dasbach, Michael Wiesner, Bine Scheerer, Mario Luther, Matthias Heinle, Michael Irrgang, Andreas Häußler und Anna Nowak.
Vor dem Start konnte ich unser neues Mitglied Stefan Gartz kennenlernen.
Obwohl diese drei Herren allesamt schon sehr erfahren sind, kann man beim Start stets eine Mischung aus Vorfreude und Anspannung sehen. Andreas Rösler, Dietmar Rosenau und Michael Wiesner kurz vor dem Start.
Unterwegs habe ich außer diesem Foto, welches entstand, als ich ein kurzes Stück mit Stefan Henscheid lief, keine weiteren Fotos gemacht, obwohl es an Motiven nicht mangelte, denn ich musste mich doch etwas konzentrieren, dass meine Kräfte nicht vor dem Track endeten.
Obwohl ich beinahe ewig brauchte, war der Lauf auch aufgrund meiner netten Gesellschaft relativ schnell rum, so kam ich mit Engelbert und Frank ko und glücklich ins Ziel und saß nur wenige Sekunden später im Gras bei Alex Hertzel, der sich über einen unerwarteten zweiten Platz freuen konnte.
Carmen Tautges wollte ob ihrer Form zuerst überhaupt gar nicht starten, zeigte aber bei gefälligem Sonnenstein eine starke Leistung und konnte sich im Ziel über das Finishergeschenk in Form einer individuell angefertigen Kachel freuen. Bine Scheerer konnte verletzungsbedingt leider nicht starten. Viel Respekt gebührt ihrer Entscheidung, trotzdem zu kommen und sich als Helferin zur Verfügung zu stellen.
Alex und Thorsten bei der Siegerehrung. Genau weiß ich nicht mehr, was Thorsten in dieser Situation sagte. Möglicherweise deutete er an, wie groß der Preis im nächsten Jahr wird.
Ein besonderes Highlight aus Vereinssicht war das erfolgreiche Abschneiden der Frauen. Anna Nowak konnte die Frauenwertung gewinnen und Katja Dasbach wurde als Dritte geehrt. Es gäbe noch vieles zu berichten von den kleinen und großen Erlebnissen auf und neben der Strecke, Facebook ist voll von Berichten zufriedener Teilnehmer. Insgesamt ist der Lauf eine absolute Top-Empfehlung.
Da Podestplätze immer etwas ganz Besonderes sind, freue ich mich sehr, dass Anna und Katja zu dem Lauf einen kleinen Bericht geschrieben haben.
Mein Einstand bei der LG Ultralauf – Bericht von Anna Nowak
Seit Dezember bin ich nun Mitglied in der LG Ultralauf – jetzt hatte ich zum ersten Mal Gelegenheit für meinen neuen Verein zu starten und das sogar mit einem sehr erfreulichen Ende.
Aber von vorn: Auf dem Programm stand der 2. G1 Grüngürtelultra in Köln. Für mich hieß das 63 km durch den äußeren Grüngürtel als Trainingslauf für den diesjährigen JUNUT. Die Wetteraussichten waren prächtig. 16 Grad und Sonne satt und das Mitte Februar. Zeit für kurze Hose und Zwiebelschalen-T-Shirt-Prinzip. Nachdem ich die ersten LG Ultralauf Mitglieder kennen gelernt und mich mit LG-Bekleidung eingedeckt hatte, ging es schon auf die Strecke. Ich lief den Rundkurs rechtsrum. (Bei der Anmeldung musste man sich entscheiden, ob man rechtsrum oder linksrum laufen will. Keine Ahnung, warum die Entscheidung auf rechtsrum fiel). Nachdem wir eine kurze Zeit am Rhein entlangliefen, entfernte sich schon bald eine große Gruppe Läufer und ich war für wenige Meter alleine unterwegs. Kurz habe ich darüber nachgedacht ein wenig Musik zu hören, bis ich hinter mir Schritte hörte. Mein Mitläufer Matthias hatte zu mir aufgeschlossen und wir kamen ins Gespräch. Ich erfuhr, dass er schon als zweiter Mann den G1 gefinished hatte, was mich kurzzeitig in Panik versetzte. Mit einer 5:30er Pace war ich eigentlich zu schnell unterwegs, aber da wir ganz gut miteinander unterwegs sein konnten, hielt ich das Tempo bei – und es lief erstaunlich gut. Praktischerweise hatte er den Track auf seine Uhr geladen, sodass wir uns während der gemeinsamen Laufzeit nur an wenigen Stellen verlaufen haben.
Nach vielen Gesprächsstunden wartete der einzige Verpflegungspunkt nach knapp der Hälfte der Strecke auf uns. Schnell die Wasserflaschen aufgefüllt und einige Snacks verdrückt und weiter ging es im Laufschritt Richtung Ziel. Die zweite Streckenhälfte war deutlich grüner als die erste, die eher urbanen Großstadtcharme hatte, um es freundlich auszudrücken. Nach knapp 45 Kilometer schloss eine kleine Gruppe Läufer zu uns auf und so liefen wir zunächst zu sechst weiter. Nach einigen Kilometer hatte ich dann Matthias verloren und etwas weiter musste ich dann auch die anderen ziehen lassen. Mittlerweile waren die Beine müde, die Knie schmerzten und das Ende war nicht so richtig in Sicht. Kurz vor der letzten Brückenüberquerung, kam dann aber Matthias doch nochmal von hinten angeeilt und hat mich mit motivierenden Worten ins Ziel gebracht. Das ist im Übrigen der Grund warum ich unseren Sport so mag. Man trifft einfach immer nette Leute, mit denen man gemeinsam Läufe bestreiten, Quatschen, Lachen und sich quälen kann.
Der letzte Kilometer war der härteste des gesamten Laufs – aber auch der war natürlich irgendwann vorbei. Und dann die Überraschung: Ich habe tatsächlich als erste Frau das Ziel erreicht in einer Zeit von 6:10 Stunden – damit bin ich mehr als zufrieden.
Der Gewinn: Neben einem schönen Pokal einen Startplatz für das nächste Jahr. Ich komme also wieder und freue mich auf viele schöne Laufkilometer und spannende Läufer-Geschichten.
G1 Grüngürtel Ultra in Köln – Bericht von Katja Dasbach
Wenn der Wecker sonntags zu unchristlichen Zeiten klingelt und man trotzdem leichtfüßig aus dem Bett hüpft, kann das nur einen Grund haben: irgendwo gibt es eine Strecke, die dringend gelaufen werden möchte.
Für mich hieß es letztes Wochenende bereits zum zweiten Mal „auf zum G1 Grüngürtel Ultra“ nach Köln.
Es war ein großes „Hallo“ in der Dreifachturnhalle in Köln-Mülheim. Thorsten Klenke und Thomas Eller ließen es an Nichts fehlen und hatten sogar ein Frühstücksbuffett für uns bereitgestellt.
Bevor es zum Start ging, habe ich mich noch bei Michaela mit einem LG-Ultralauf Outfit eingedeckt.
Nach einem kurzen Briefing durch Thorsten vor der Tür wurden wir auf die 63km entlassen.
Nur wenige hundert Meter später trennte sich bereits der Läuferpulk, da die eine Hälfte den Grüngürtel rechtsherum und die andere Hälfte linksherum zu laufen hatte.
Ich sortierte mich tempomäßig deutlich zu ambitioniert ein. Es war mir zwar bereits bei den ersten Schritten klar, doch die nette Gesellschaft und die guten Gespräche ließen jegliche Vernunft verstummen. Ab Kilometer 29 wurde es richtig interessant, denn nun kamen uns die „Linksherum-Läufer“ entgegen. Kurz drauf erreichten wir den VP bei Kilometer 32. Hier war alles aufgetischt, was sich das Läuferherz so wünscht. Gut gelaunte Helfer versorgten uns und schickten uns mit netten Worten auf die zweite Hälfte der Runde.
Bei Kilometer 42 kam es wie es kommen musste, das zu hohe Anfangstempo rächte sich und ich musste den netten Trupp um mich herum ziehen lassen. Ein Halbmarathon fehlte mir noch bis zum Ziel. Mittlerweile hatte die Sonne die Luft ordentlich erwärmt und mir ging die Flüssigkeit aus. Doch redenden Menschen kann geholfen werde. Ein netter Spaziergänger füllte mir auf meine Frage hin mein Soft Flask mit Wasser und weiter ging es Richtung Ziel. An einer der unzähligen roten Ampeln wurde ich noch vom Meldeläufer und Stephan eingesammelt, kurz flammte die Hoffnung in mir auf, dass ich mich da nochmal dranhängen könne. Nun ja, konnte ich nicht. Aber irgendwie näherte ich mich dann doch der lang ersehnten Mülheimer Brücke und damit gleichzeitig den letzten Metern bis zum Ziel. Als Thorsten mich dort in Empfang nahm und mir eröffnete, dass ich die drittplatzierte Frau sei, setzte dies einem perfekten Tag das Sahnehäubchen auf. Nach dem Duschen habe ich meine Batterien an der üppigen Zielverpflegung aufgeladen, alle Einlaufenden mit herzlichem Applaus willkommen geheißen und noch einige richtig tolle Stunden in netter Gesellschaft verbracht.
Text: Michael Irrgang, Anna Nowak, Katja Dasbach, Bilder: Michael Irrgang, Carmen Tautges, Katja Dasbach, 18.02.2019