Rad am Ring – Ramonas neue Herausforderung

Irgendwie komme ich dieses Jahr nicht richtig auf die Füße. Immer wieder werde ich gesundheitlich aus dem Training geworfen. Momentan quält mich leider ein Bandscheibenvorfall. Da haben wir beschlossen, neue „Sportarten“ auszuprobieren. Neben jahrelangem Spinning und Pilates, steht nun auch noch Aquafunktionstraining und Rückenfit auf dem Plan.

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Zum Geburtstag gab es nun auch ein Rennrad für mich. Ich bin ja echt ein Angsthase was Geschwindigkeit angeht. Torsten gab mir bei einer kleine Testfahrt eine kurze Einweisung mit der Schaltung und ich lernte so ein wenig das Rennrad kennen. Eigentlich stand nur für Torsten die Veranstaltung „Rad am Ring“ in einer Vierer-Staffel an. Ich dachte mir aber, wenn ich schon vor Ort bin und man sich noch nachmelden kann, werde ich einfach auch eine Runde auf dem Nürburgring fahren, um später mitreden zu können, wenn über die 73 Kurven auf ca. 26 km mit 500 Höhenmeter pro Runde gesprochen würde.

Ab zur Anmeldung und siehe da, ich ergatterte noch eine Startnummer für die Jedermänner 25 km (1 Runde). Irgendwie freute ich mich auch schon darauf, auch wenn ich da noch nicht wusste, was mich erwarten würde. Ich bin ja ein blutiger Anfänger. Die anderen Teammitglieder sprachen mir Mut zu (sie erfuhren erst später von meinen bisherigen Rennraderfahrungen – gar keine) und wünschten mir viel Spaß, Glück und immer schön „Kette rechts“. So stand ich dann um 12 Uhr aufgeregt an der Startlinie, ohne zu wissen, was mich erwartet.

Mein erstes Problem war gleich, dass mein Tacho nicht funktionierte. Na toll, egal dann halt ohne Geschwindigkeitsanzeige (hätte aber schon gern gewusst, wie schnell ich stellenweise gefahren bin). Pünktlich um 12:06 Uhr fuhr ich dann über die Startlinie und auf ging es in die Nordschleife. Dann kam auch schon gleich die erste Herausforderung – eine steile Abfahrt. Ich musste aufpassen, dass ich nicht vom Rad geweht wurde, da der Wind heftig von der Seite gedrückt hatte. Allmählich gewöhnte ich mich an das auf und ab und hatte mich mit meinen Fahrrad vertraut gemacht. Erst wurde ich überholt, dann überholte ich wieder, wenn es bergauf ging. Dann näherte sich auch schon das Ende der ersten Runde.

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Nur leider fand ich den Ausgang nicht und fuhr erst einmal weiter. Dann war ich auch schon wieder am Abzweig für die Jedermänner und 24h Staffel. Der Ordner schrie nur „Jedermänner links, Staffeln rechts“. So folgte ich den Anweisungen und schon war ich in der zweiten Runde. Da ich nicht wusste, ob ich irgendwo vorher von der Strecke komme, fügte ich meinem Schicksal und sagte mir, ok, dann halt noch ne Runde. Da meine Getränkeflasche aber fast leer war, entschloss ich mich, beim Verpflegungsstand an der „Hohen Acht“ anzuhalten und mich erst einmal zu stärken. Was sich später auch aus sehr gute Idee herausstellte. Denn die letzten 11 km wurden die Beine schwerer und auf einmal machten die Oberschenkel dicht. Zum Glück packte ich mir ein Energiegel vom Verpflegungsstand ein, welches ich dann zu mir nahm. Dann konnte ich wieder schmerzfrei weitertreten. Unterwegs fand ich dann noch jemanden mit der gleichen Startnummernfarbe und fragte ihn erst einmal, wo ich denn von der Strecke beim Ziel hätte rausfahren müssen. Er erklärte mir dann, dass eine kleine Öffnung rechts oder links wäre. So fuhr ich langsam dem Zielbereich entgegen und suchte verzweifelt die Ausfahrt. Denn noch eine Runde würde ich „noch“ nicht schaffen. Ich hielt mich rechts und sah, dass beim Bierstand ein Gitter offen war und zwängte mich da dann durch. An unserer Parzelle angekommen, war das Gelächter erst einmal groß, als die anderen von meinem Missgeschick erfuhren. Sie meinten schon:“ ach sie fährt bestimmt noch ne Runde“. Torsten war doch schon etwas besorgt und erkundigte sich erst einmal beim Orgateam, ob mir etwas zugestoßen wäre. Leider fanden sie mich auch erst einmal nicht in der Ergebnisliste. So zeigten sie ihm die ersten Unfallfahrräder und fragten, ob meins dabei wäre. Da es zum Glück nicht dabei war, meinten sie, dann ist auch nichts passiert. Dann rief ich Torsten erst einmal an, um alle zu beruhigen. Später gab es dann doch eine Endzeit in der Ergebnisliste für mich.

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Nach diesem Erlebnis, kann ich jetzt auch die Cyclassics (60 km) am 20.08.2017 in Hamburg angreifen (mit doch etwas mehr Radkilometern Erfahrungen).

Text und Bilder: Ramona Franz, 4.8.2017

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